Heute ist in München die 94. Gesundheitsministerkonferenz zu Ende gegangen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek meldeten sich im Anschluss zu Wort. Es ging unter anderem um Impfzentren, Zertifikate und die Impfkampagne.
Stand heute sind mehr als 40 Millionen Erwachsene hierzulande einmal geimpft – zum Wochenende sollen 50 Prozent der Bevölkerung erstgeimpft sein. Der Juni war laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der Monat der Zweitimpfungen. Bis Ende Juli/Anfang August könne jedem Impfwilligen ein Impfangebot gemacht werden. Das Ziel sichern sollen vor allem die Impfstofflieferungen von BioNTech und Moderna. Außerdem mahnte er dazu, die angekündigten Liefermengen von BioNTech/Pfizer für Juli richtig zu interpretieren. „Es war klar, dass der Juni der lieferstärkste Monat sein wird“, so Spahn. Können die aktuellen Lieferprognosen für die nächsten Wochen erfüllt werden, dürfte der Impfbedarf im September deutlich fallen, so der Minister weiter.
Doch wie geht es dann mit den Impfzentren weiter? „Im Zweifel lieber zu viel als zu wenig haben“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit Blick auf die Impfzentren. Ein „zu viel“ schaffe Sicherheit. Arztpraxen und Impfzentren haben laut dem Minister beide eine Berechtigung, mit den Impfungen in den Praxen habe die Impfkampagne Fahrt aufgenommen. Die Impfzentren seien dagegen von Beginn an das Rückgrat der Impfkampagne gewesen. Bei der Frage nach der Aufrechterhaltung der Impfzentren gelte es, die richtige Balance und Vorhaltestruktur zu finden, auch mit Blick auf die nötigen Auffrischungsimpfungen, die im Herbst anstehen könnten. Hier gebe es eine Herausforderung: „Wir merken erst, dass es soweit ist, wenn es soweit ist.“ Dann werde auch die mobile Struktur, die in die Heime fährt, wichtig. Dazu soll in den kommenden zwei Wochen ein Bereitschaftskonzept für die Impfzentren 2.0 von den Ländern entwickelt werden, betonte Holetschek und ergänzte: „Wir müssen Kapazitäten vorhalten, um flexibel zu bleiben und vorbereitet zu sein“. Die Finanzierung übernimmt der Bund.
In puncto Reisen erklärte Spahn: „Reisen Ja, aber mit Vorsicht und Umsicht.“ Wer aus Risikogebieten zurückkehrt, muss zehn Tage in Quarantäne, es sei denn, es wird ein Negativtest vorgewiesen. Wer aus einem Hochinzidenzgebiet einreist, muss ebenfalls zehn Tage in Quarantäne. Ein Freitesten ist nach fünf Tagen möglich. Bei der Einreise aus einem Virusvariantengebiet gilt: 14 Tage Quarantäne, keine Möglichkeit der Freitestung. Wichtig sei außerdem, dass alle Personen, die aus dem Ausland per Flugzeug nach Deutschland einreisen, vor dem Boarding einen negativen Test vorlegen müssen, so Spahn.
Mit dem Start der digitalen Impfzertifikate zeigte sich Spahn zufrieden: Stand heute sind ihm zufolge mehr als zehn Millionen Impfzertifikate ausgestellt – Apotheken und Impfzentren zusammengerechnet und inklusive der Zertifikate, die verschickt wurden.
Und die Maskenpflicht? Ein Ende ist nicht in Sicht – vor allem nicht in geschlossenen Räumen und dem öffentlichen Personenverkehr. Im Freien und mit Abstand könne in bestimmten Situationen auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verzichtet werden.
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