Nach einer überraschenden Extralieferung heißt es in Schleswig-Holstein am Wochenende „AstraZeneca für alle“. Impfwillige können sich in einer offenen Impfaktion mit Vaxzevria immunisieren lassen.
Bereits letzte Woche informierte die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein die Praxen im Bundesland darüber, dass in Kürze bis zu 60.000 zusätzliche Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca zur Verfügung stehen werden. Grund dafür ist eine kurzfristige Lieferung aus Dänemark. Der Haken: Die bereitgestellten Vials haben eine begrenzte Haltbarkeit bis zum 30. Juni. Ärzt:innen sollten der KVSH bis zum 2. Juni zurückmelden, ob sie das zusätzliche Kontingent nutzen möchten und wie viele Dosen sie bis zum Ende des Verfallsdatums verimpfen können. Bis zum Ende der Woche hatten sich rund 120 Praxen gemeldet. Die entsprechenden Dosen können laut KVSH bereits für den kompletten Monat Juni in der Apotheke abgerufen werden – zusätzlich zu den Bestellungen aus dem vom Bund bereitgestellten Kontingent. Kostenträger ist in diesem Fall das Land Schleswig-Holstein.
Da nur ein Teil der gelieferten Impfdosen über die Bestellung der Mediziner:innen abgedeckt ist, gibt es in den drei Impfzentren Husum, Neumünster und Lübeck an diesem Wochenende AstraZeneca für alle. Denn wie das zuständige Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren mitteilt, startet das Bundesland eine offene Impfaktion mit Vaxzevria, um die übrigen Impfstoffe noch vor dem Ablauf des Verfallsdatums zu verimpfen. Die Sonderaktion läuft ab Samstag, 12. Juni. „Täglich in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr können Personen ab 18 Jahren dort ohne Anmeldung gegen eine Corona-Infektion geimpft werden“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Die Zweitimpfung mit der Vakzine soll dann fünf Wochen nach der ersten Dosis erfolgen.
Generell gilt für die offene Impfaktion mit Vaxzevria: Schnellsein lohnt sich. Denn „die tatsächliche Verfügbarkeit und Wartezeiten vor Ort sind abhängig von der Inanspruchnahme der Sonderaktionen.“ Außerdem können parallel dazu auch Ärzt:innen weiterhin aus dem zusätzlichen Kontingent bestellen. Zudem teilt das Ministerium mit, „vorübergehend 20.000 Dosen AstraZeneca an Nordrhein-Westfalen [auszuleihen], die dort im Juni für erforderliche Zweitimpfungen genutzt werden.“
Bereits Anfang Mai wurde die Priorisierung für Vaxzevria aufgehoben, sodass Ärzt:innen nach eigenem Ermessen entscheiden, wer wann geimpft wird. Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Impfstoff aufgrund seltener Fälle von Thrombosen mit Thrombozytopenien in Zusammenhang mit der Impfung vorrangig für Personen ab 60 Jahren. Auch Jüngere können sich jedoch nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoakzeptanz damit immunisieren lassen.
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