Dufte Achseln: Wie gut sind aluminiumfreie Deos?
„Ohne Aluminium“ ist laut Statista das entscheidende Kaufkriterium. Mit knapp 60 Prozent legten Konsument:innen im Jahr 2019 mehr Wert auf ein Deo ohne Aluminiumsalze als darauf, dass die Achseln langhaltend frisch bleiben (39 Prozent). Aber was sind die Alternativen zu den einst gefeierten und heute umstrittenen Aluminiumsalzen? Öko-Test ist der Frage nachgegangen und hat 52 aluminiumfreie Deoroller genauer unter die Lupe genommen. So viel vorweg: Naturkosmetika haben die Nase vorn.
Lass mal riechen! Erst einmal gilt es, den Unterschied zwischen Deo und Antitranspirant zu klären. Denn dann wird schnell klar: Deos enthalten keine Aluminiumsalze. Warum? Weil ein Antitranspirant die Poren verengt, der Schweißbildung entgegenwirkt (bis zu 60 Prozent) und die Schweißmenge verringert. Und hier kommen Aluminiumsalze ins Spiel, denn sie zählen zu den schweißhemmenden Substanzen mit reversibler Wirkung. Außerdem wirken Antitranspirantien desodorierend, weil den Bakterien ihr Nährstoff entzogen wird. Weniger Schweiß = weniger Körpergeruch.
Auch wenn sie verlässlich wirken, stehen Aluminiumsalze in der Kritik und im Verdacht, Krankheiten wie Brustkrebs und Alzheimer zu verursachen – auch wenn dies noch nicht eindeutig durch Studien belegt wurde. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt zu dem Schluss, dass signifikant weniger Aluminium über die Haut aufgenommen wird als ursprünglich angenommen wurde. „Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von ACH-haltigen Antitranspirantien sind nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich.“
Ein Deo hingegen lässt den Schweiß ungehemmt fließen und verhindert, dass die Achsel müffelt. Deos beugen der Geruchsbildung vor oder überdecken den Körpergeruch. Genauer gesagt werden Gerüche, die durch den bakteriellen Zersetzungsprozess des Schweißes entstehen, verhindert. Das zugesetzte Parfüm wiederum überlagert unangenehme Körperausdünstungen. Statt Aluminiumsalzen sind Zinkrizinoleat, Zinkgluconat oder Triethylcitrat sowie Ethylhexylglycerin und Octenidindihydrochlorid enthalten.
Jetzt aber zum Öko-Test: Die Expert:innen haben 52 aluminiumfreie Deos genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte (34 Deos) wird mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Es gibt aber auch eine Schattenseite – sieben Deos werden mit „mangelhaft” und vier mit „ungenügend“ benotet. Punkteabzug gab es für Duftstoffe wie Lilial, Cashmeran, Hydroxycitronellal oder Isoeugenol. Im Apothekenprodukt „Vichy Mineral Deodorant 48 H“ wies das Labor Formaldehyd/-abspalter nach. Das Gesamturteil lautet „ungenügend“. Der Deoroller von „Eucerin 48h 0 Prozent Aluminium Empfindliche Haut“ enthält laut Testergebnis PEG/PEG-Derivate und wird mit „mangelhaft“ bewertet. Für die Deoroller von Dr. Hauschka (Wala) und Weleda wird die Bestnote vergeben.
Ein Deo selbst herstellen? Ist bestimmt kompliziert und teuer, oder? Ganz im Gegenteil: Für dein DIY-Deo brauchst du nur wenige Zutaten, die du in aller Regel sogar im heimischen Küchenschrank findest.
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