Auch in dieser Woche gibt es einen Wirbel um Vaxzevria (AstraZeneca), denn die Apotheken werden unterschiedlich beliefert. Der Grund: Es stehen etwa 465.000 Impfdosen Altbestände zur Verfügung, die ungleichmäßig auf die Großhändler verteilt werden. Außerdem gibt es für Vaxzevria noch keine BUND-PZN für Zweitimpfungen.
Die Priorisierung für Vaxzevria ist aufgehoben. Somit können Impfwillige nach ärztlicher Aufklärung und bei individueller Risikoakzeptanz mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden – vorausgesetzt, die Praxen erhalten auch die bestellten Impfdosen. Für die aktuelle Kalenderwoche sollen etwa 865.000 Impfdosen für die Vertragsärzt:innen zur Verfügung stehen. Davon sind etwa 465.000 Dosen Altbestände, die sich sehr unterschiedlich auf die Großhandlungen verteilen, wie die ABDA mitteilt.
Nicht nur die Priorisierung wurde aufgehoben, sondern auch das Intervall zwischen Erst- und Zweitimpfung kann im Rahmen der Zulassung von den Ärzt:innen frei gewählt werden. Die Zulassung macht eine Zweitimpfung nach vier Wochen möglich. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn wurde bislang auf langes Ausdehnen des Intervalls gesetzt, weil die Wirksamkeit mit längerem Impfintervall höher sei. Ärzt:innen und Impflinge können nun aber selbst entscheiden, wann die Zweitimpfung im Zeitraum von vier bis zwölf Wochen nach der Erstimpfung stattfindet.
Wollen Ärzt:innen die nötigen Impfdosen für die Zweitimpfungen bestellen, geht das derzeit nur ohne eine weitere BUND-PZN speziell für Zweitimpfungen, wie es sie für Comirnaty (BioNTech) bereits gibt. „Angesichts der zur Verfügung stehenden Mengen an Vaxzevria dürfte es derzeit auch ohne zweite Sonder-PZN keine Probleme bei der Belieferung dieses Impfstoffes für Zweitimpfungen geben“, so die ABDA.
In der kommenden Woche sollen etwa 1,6 Millionen Impfdosen Comirnaty und etwa 600.000 Dosen Vaxzevria an die Praxen ausgeliefert werden. Außerdem steht in KW 21 erstmals Covid-19 Vaccine Janssen (Johnson & Johnson) für die Vertragsärzt:innen zur Verfügung – etwa 540.000 Impfdosen des Vektorvirenimpfstoffs sollen ausgeliefert werden. Das Besondere: Der Impfstoff muss nur einmal gespritzt werden und erreicht trotzdem eine hohe Schutzwirkung vor schweren Covid-19-Verläufen. Hinzu kommt eine im Vergleich zu anderen Impfstoffen leichtere Lagerung und längere Haltbarkeit.
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