Vagisan sept: Vaginalzäpfchen mit Povidon-Iod
Schokoladenbraunes Vaginalzäpfchen mit antiseptischer Wirkung: Zum 1. Mai ist Vagisan sept (Dr. August Wolff) neu im Artikelstamm zu finden. Das Arzneimittel ist das einzige vaginale Antiseptikum mit Povidon-Iod als Wirkstoff.
Scheideninfektionen können verschiedene Ursachen haben. So können beispielsweise Bakterien, Pilze oder auch Hefen die Übeltäter sein. Somit bestimmt der Erreger die Behandlung – Scheidenpilz wird mit einem Antimykotikum und eine bakterielle Vaginose mit einem Antibiotikum behandelt. Neu im Portfolio ist Vagisan sept mit Povidon-Iod. Das Antiseptikum ist zu fünf und zehn Vaginalzäpfchen erhältlich und besitzt ein breites Wirkspektrum. Das Arzneimittel ist gegen Bakterien, Pilze und Hefen sowie einige Viren und Protozoen wirksam.
Vagisan sept: Antispetikum mit Povidon-Iod
Vagisan sept kann bei einer Vielzahl an Scheideninfektionen angewendet werden, unter anderem bei unspezifischen Scheideninfektionen, Infektionen durch Protozoen wie Trichomoniasis und Mischinfektionen. Außerdem ist das Arzneimittel für die Behandlung
von bakteriellen Infektionen, die durch Gardnerella vaginalis, Bacteroides/Prevotella und Mycoplasma hominis verursacht werden, geeignet. Das Präparat ist trotz Biofilmen wirksam und kann auch bei wiederkehrenden Infektionen eingesetzt werden. Eine Entwicklung von Resistenzen ist nicht bekannt.
Indikation: Die desinfizierenden Vaginalzäpfchen werden bei spezifischen und unspezifischen Infektionen der Scheide und bei Scheideninfektionen durch Trichomonas vaginalis und Candida albicans angewendet.
Iod kommt zur Wunddesinfektion als Povidon-Iod-Komplex mit einem pH-Wert zwischen 2 und 7 zum Einsatz. Die mikrobizide Wirkung ist auf den Anteil des freien, nicht komplex gebundenen Iods zurückzuführen. Dieses wird aus dem Povidon-Iod-Komplex in einer Gleichgewichtsreaktion freigesetzt, wobei der Povidon-Iod-Komplex ein Iod-Depot darstellt, das eine konstante Konzentration des wirksamen freien Iods gewährleistet. Das freie Iod reagiert als starkes Oxidationsmittel auf molekularer Ebene vor allem mit ungesättigten Fettsäuren sowie mit leicht oxidierbaren SH-oder OH-Gruppen der Aminosäuren in Enzymen und Strukturproteinen der Mikroorganismen.
Die schokoladenbraunen Zäpfchen verdanken dem enthaltenen Povidon-Iod ihre Farbe. Die Zäpfchen können ohne Applikator eingeführt werden und sind lokal innerhalb von 30 Sekunden wirksam. Der Vorteil: Die Wirkung „vor Ort“ sichert einen schnellen Wirkeintritt, weil der Wirkstoff nicht erst über die Blutbahn an den Infektionsherd transportiert werden muss. Außerdem gilt Povidon-Iod als das Mittel der ersten Wahl bei gynäkologischen Operationen.
Anwendung: Einmal täglich (bevorzugt am Abend) ein Vaginalzäpfchen möglichst tief in die Vagina einführen.
Achtung, Flecken! Das Vaginalzäpfchen schmilzt in der Scheide. Um Flecken in der Unterwäsche zu vermeiden, sollte eine Slipeinlage getragen werden. Während der Periode sollte Vagisan sept nicht angewendet werden. Außerdem sollten während der Behandlung keine Tampons benutzen werden.
Wenn nötig, können zur Behandlung einer Candida albicans-Infektion zwei Vaginalzäpfchen (je ein Zäpfchen morgens und abends) in die Scheide eingeführt werden. Die maximale Behandlungsdauer beträgt zehn Tage. Tritt in diesem Zeitraum keine Besserung ein, sollte an eine/n Ärzt:in verwiesen werden.
In Schwangerschaft und Stillzeit sollte Vagisan sept nicht angewendet werden. Nach Anweisung durch ein/e Ärzt:in können Patientinnen mit einer Schilddrüsenerkrankung das Arzneimittel anwenden.
Die Scheidenflora besteht zum Großteil aus Laktobazillen. Diese bilden Milchsäure und Wasserstoffperoxid und sorgen so für ein saures Scheidenmilieu mit einem pH-Wert von ungefähr 3,8 bis 4,4. Wird die gesunde Flora zerstört, steigt der pH-Wert an und schädliche Keime können sich vermehren. Die Flora stärken können Präparate mit Milchsäure oder auch mit Milchsäurebakterien. Außerdem kann mit Intimwaschlotionen vorgebeugt werden.
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