Binde, Menstruationsslip, Tasse, Tampon – Frauen haben während der Periode die Qual der Wahl, auf welches Hygieneprodukt sie setzen. Laut Statista ist der Tampon das meistverwendete Periodenprodukt (55 Prozent in 2018), doch Menstruationstassen sind auf dem Vormarsch (13 Prozent) und gewinnen Fans. Wie gut die einzelnen Produkte sind, wollte Stiftung Warentest wissen und hat 19 Tampons und zehn Tassen genauer unter die Lupe genommen.
Die Menstruation gehört zu den natürlichsten Dingen der Welt und begleitet Frauen durchschnittlich 39 Jahre. Pro Periode verlieren Frauen etwa 60 Milliliter Blut, die Menge genügt, um drei Schnapsgläser zu füllen. Trotzdem ist die Periode noch immer ein Tabuthema aus der Schmuddelecke. Mit dem aktuellen Warentest können die Tage kommen.
Stiftung Warentest hat 29 Periodenprodukte (19 Tampons, zehn Tassen) bewertet, darunter Marktführer und Start-Ups. Macht die Tasse ihren Job so gut wie der Tampon, nimmt sie das Blut zuverlässig auf und ist einfach in der Handhabung? Diesen und weiteren Fragen gingen die Expert:innen nach. So viel vorweg: 27 der 29 Periodenprodukte im Test schneiden gut ab.
Die Nase vorn unter den Tampons haben der Marktführer o.b. (Johnson & Johnson) – der ProComfort konnte die Expert:innen in puncto Handhabung und Anwendung überzeugen – sowie die Eigenmarken der Discounter Netto, Aldi und Edeka. Aber auch die Drogeriemarken (Rossmann, dm, Müller) und der Tam Tam Pon von Einhorn konnten überzeugen. Schlusslicht unter den Tampons („befriedigend“) ist der Bio-Tampon Eco von Naty. In einer Charge konnten größere Mengen Nonylphenolethoxylate nachgewiesen werden. „Diese Schadstoffe sind Tenside und können ins Hormonsystem eingreifen und für Wasserorganismen schädlich sein“, schreibt Warentest.
Hoch die Tassen! Bei den Menstruationstassen haben die günstigen Produkte die Nase vorn – darunter der Papperlacup (Einhorn), Fair Squared und die Eigenmarken von Rossmann und Müller.
Tasse oder Tampon? Für welches Hygieneprodukt du dich entscheidest, obliegt deinem Empfinden und Körpergefühl. Menstruationstassen trocknen die Schleimhäute nicht aus und fangen das Blut auf. Das tut ein Tampon zwar auch, aber verursacht dabei auch jede Menge Müll. Denn im Schnitt verbraucht eine Frau im Laufe ihres Lebens etwa 10.000 Tampons und gibt dafür etwa 700 Euro aus. Die Tassen bestehen meist aus medizinischem Silikon und punkten in Sachen Nachhaltigkeit und Finanzen, denn sie können bei guter Pflege über mehrere Jahre angewendet werden und verursachen keinen monatlichen Müll. Allerdings sollten die Reinigung der Tassen und die Rohstoffgewinnung bei der Umweltbilanz berücksichtigt werden.
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