Weleda feiert in diesem Jahr nicht nur den 100. Geburtstag, sondern startet auch ein Pilotprojekt zum nachhaltigeren Konsum. Vier Naturkosmetikprodukte sind ab April im Rahmen eines Unverpackt-Projektes ohne Verpackung erhältlich.
Im Jahr 2019 produzierte jede/r Deutsche laut Statista durchschnittlich 457 Kilogramm Haushaltsabfall. Wer seinen Einkaufskorb zu Hause auspackt und die Ware aus ihrer Plastikhülle befreit, hat meist eine volle gelbe Tonne mit Verpackungsmüll. Dabei sind 100 Prozent Einkaufserlebnis auch bei Null Verpackungsmüll möglich – unverpackt, lautet das Stichwort.
Mit dem Einweckglas oder der Schraubflasche in den Supermarkt und Öl, Müsli oder Zucker und Co. einfach abfüllen, ist inzwischen mehr als nur ein Trend. Unverpackt-Läden erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Weleda beteiligt sich als erstes zertifiziertes Naturkosmetikunternehmen an einem Unverpackt-Projekt mit Flüssigprodukten. Lavendel Entspannendes Pflegeöl, Arnika Massageöl, Vitalisierungsdusche Sanddorn und Erfrischungsdusche Citrus können in drei Märkten des Bio-Unternehmens Alnatura – in Frankfurt am Main, Karlsruhe und Freiburg – erstmals ohne Verpackung gekauft werden. Das Projekt läuft voraussichtlich bis Ende 2021.
Die Produkte sind an einer Unverpackt-Station im Bereich Schönheit und Pflege der drei Alnatura-Märkte erhältlich und können von den Kund:innen selbst in die mitgebrachten Behältnisse abgefüllt werden. Wer ohne eigenes Gefäß den Markt besucht, hat die Möglichkeit, vor Ort geeignete Leerbehältnisse zu kaufen. Die Abrechnung erfolgt nach Gewicht. Erklärtes Ziel des Pilotprojekts ist es, die Bedürfnisse von Kund:innen, die eine Alternative zu verpackter Kosmetik suchen, zu bedienen.
„Die CO2-Bilanz ist bis zu 20-mal besser, wenn man die Körperöle in eigene Mehrwegbehälter abfüllt und diese immer wieder verwendet“, sagt Dr. Stefan Siemer, Leitung Nachhaltigkeitsmanagement Weleda.
Nach eigenen Angaben will Weleda durch das Unverpackt-Pilotprojekt Erfahrungen sowohl mit flüssiger unverpackter Naturkosmetik als auch mit der Umsetzbarkeit einer Unverpacktlösung sammeln. „Eine besondere Herausforderung bei unverpackter Naturkosmetik liegt darin, die Stabilität und Haltbarkeit auch ohne synthetische Konservierungsstoffe zu gewährleisten.“
Zum Schutz der Produkte setzt Weleda je nach Anforderungen des Produktes bislang auf verschiedene Verpackungslösungen aus Glas, Aluminium oder Kunststoff. „Die Verpackungen müssen besonders viel leisten: Sie müssen eine zusätzliche Konservierungsleistung bieten und die empfindlichen natürlichen Inhaltsstoffe und ätherischen Öle zuverlässig schützen. Diese Aspekte fließen in den Test ein.“
Ziel des Unternehmens sei es, bis Ende 2022 den Recyclinganteil bei Primärverpackungen auf mindestens 65 Prozent zu steigern. Im vergangenen Jahr hat Weleda die Kunststoff-Flaschen der Babypflege (Calendula und Weiße Malve) auf 97 Prozent rPET (r = recycelt) umgestellt. Damit würden in Deutschland, Österreich und der Schweiz jährlich 153 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Ab Herbst 2021 sollen neben den Shampoos auch die Flaschen der Körperlotionen aus 97 Prozent rPET bestehen. Außerdem sollen die Glasverpackungen schrittweise auf Grünglas mit hohem Recyclinganteil umgestellt werden.
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