Impfungen sind aktuell der große Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie. Denn sie sollen vor einer Infektion beziehungsweise vor schweren Verläufen schützen. Nun liegen neue Daten zur Wirksamkeit der Moderna-Vakzine sowie der Bildung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 vor. Sie zeigen Licht und Schatten.
Anfang Januar erhielt der Corona-Impfstoff von Moderna die bedingte Zulassung von der Europäischen Arzneimittelagentur und bildet inzwischen einen wichtigen Baustein in der Impfkampagne. So wurden weltweit bis zum 12. April mehr als 130 Millionen Dosen ausgeliefert. Neben Comirnaty von BioNTech ist die Vakzine der zweite mRNA-Impfstoff, der in Deutschland verimpft wird – allerdings bisher nur in den Impfzentren, während in Hausarztpraxen Comirnaty und seit KW 16 auch Vaxzevria (AstraZeneca) verimpft werden. Dabei stellt sich für viele Menschen immer wieder die Frage, wie gut die Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 schützen. Dazu gibt es neue Daten von Moderna in Bezug auf Wirksamkeit und Antikörper – mit guten und weniger guten Nachrichten.
Phase-III-Studie bestätigt hohe Wirksamkeit der Moderna-Vakzine
Das Wichtigste vorab: Den aktuellen Studienergebnissen zufolge ist der Impfstoff von Moderna wirksam gegen das Coronavirus – und zwar auch über mehrere Monate. Zwar hat das Unternehmen die Wirksamkeit der Covid-19 Vaccine Moderna im Vergleich zum Zeitpunkt der EMA-Zulassung herabgesetzt, jedoch liege der Schutz weiterhin bei 90 Prozent (zuvor 94 Prozent). Dies zeigen Daten aus der dritten Phase der entsprechenden Langzeitstudie, an der mehr als 30.000 Personen teilnehmen. Die eine Hälfte der Proband:innen erhielt den Impfstoff und die andere ein Placebo. Die Studienteilnehmer:innen selbst wussten nicht, ob sie den Impfstoff oder die Scheininjektionen erhielten. Den Schutz vor schweren Krankheitsverläufen beziffert das Unternehmen nun auf 95 Prozent, Anfang des Jahres waren es noch rund 91 Prozent.
Ein erfreuliches Ergebnis zeigen die Daten ebenfalls in Bezug auf die Bildung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2. Diese ließen sich auch sechs Monate nach der Impfung noch nachweisen, sodass eine langfristige Schutzwirkung zu bestehen scheint.
Trotz der aktuellen Daten sei die Studie noch nicht abgeschlossen. „Im Laufe des Jahres wird Moderna aktualisierte Daten aus der Phase-III-Studie bekannt geben, darunter zur Wirksamkeit gegen asymptomatische Infektionen, zusätzliche Daten zur Antikörperpersistenz“, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem laufen die Vorbereitungen für Studien bei Kindern und Jugendlichen.
Der Covid-19-Impfstoff von Moderna muss wie auch die Vakzine von BioNTech in zwei Dosen verabreicht werden. Zwischen den Injektionen sollte ein Abstand von 28 Tagen liegen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber, geschwollene oder empfindliche Lymphknoten unter dem Arm, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die unerwünschten Wirkungen waren leicht oder mäßig und besserten sich innerhalb weniger Tage nach der Impfung.
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