Die Liste der Merkmale einer Corona-Infektion ist lang und lässt sich offenbar immer weiter fortsetzen. So kann sich das neuartige Virus unter anderem im Mund bemerkbar machen. Wie eine neue Studie zeigt, treten auch an Zunge und Mundschleimhaut Covid-19-Symptome auf.
Die Impfungen gegen Corona nehmen Fahrt auf, neben Impfzentren wird nun schon seit zwei Wochen auch in Hausarztpraxen geimpft. Auch wenn Expert:innen überzeugt sind, dass alle Impfwilligen bis zum Sommer ein Impfangebot erhalten, ist von einer flächendeckenden Immunisierung noch nicht die Rede. Denn Tag für Tag infizieren sich Tausende Menschen mit SARS-CoV-2. Nicht immer macht sich die Erkrankung bemerkbar und wenn doch, dann durch vielfältige Symptome. Auch die Mundhöhle könnte dabei laut Wissenschaftler:innen eine Rolle spielen. Demnach lassen sich auch an Zunge und Mundschleimhaut Covid-19-Symptome erkennen.
Entzündungen und Co.: Covid-19-Symptome an Mundschleimhaut und Zunge
Spanische Forscher:innen haben mehr als 660 Patient:innen im Hinblick auf Covid-19-Symptome an Mundschleimhaut und Zunge untersucht. Für die Querschnittsstudie wurden mittelschwere bis schwere Beschwerden von Personen überprüft, die im April 2020 mit einer Corona-Infektion in ein Feldkrankenhaus in Madrid eingeliefert wurden. Ihre Ergebnisse haben sie auf der Fachplattform des National Center for Biotechnology veröffentlicht. Demnach zeigten rund 12 Prozent der Corona-Patient:innen Veränderungen im Mundraum, beispielsweise eine Mundschleimhaut- oder Zungenentzündung, eine geschwollene oder weiß belegte Zunge, Ausschläge oder Brennen im Mundraum sowie entzündete Zungenpapillen. Hinzu kam bei der Mehrheit der Betroffenen ein Verlust des Geschmackssinns.
Wie es zu den einzelnen Symptomen kommt, also ob sie beispielsweise durch das Virus selbst verursacht wurden oder Begleiterscheinungen der Behandlung beziehungsweise auf Vorerkrankungen zurückzuführen waren, konnte durch die Studie nicht belegt werden. Ebenfalls unklar ist, ob Covid-19-Symptome an Mundschleimhaut und Zunge auch bei ansonsten symptomfreien Patient:innen auftreten. Dennoch schlussfolgern die Wissenschaftler:innen, dass die beobachteten Symptome als Anzeichen für eine Infektion mit SARS-CoV-2 angesehen werden können. Treten diese oder ähnliche Beschwerden auf, sollten Patient:innen daher umgehend ärztlichen Rat suchen und sich entsprechend testen und behandeln lassen.
Eine sorgfältige Mundhygiene ist aktuell besonders wichtig. So können unter anderem Mundspülungen die Virenlast im Mundraum reduzieren und SARS-CoV-2 kurzfristig inaktivieren. Hinzu kommt, dass das Risiko eines schweren Krankheitsverlauf bei Personen mit oralen Erkrankungen wie Parodontitis erhöht ist.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Risiko für Entwicklungsstörungen: Kein Cortison für Schwangere?
Glucocorticoide kommen unter anderem zur Behandlung von Allergien, rheumatischen Krankheiten sowie Autoimmunerkrankungen zum Einsatz. Doch weil durch die Behandlung Entwicklungsstörungen …
Ibuprofen, Paracetamol oder Opioide: Was hilft besser bei Zahnschmerzen?
Der Termin in der Zahnarztpraxis gehört für viele Menschen zu den unangenehmsten Arztbesuchen – erst recht, wenn akute Beschwerden vorliegen. …
PPI: Verminderte Levothyroxin-Aufnahme
Werden Levothyroxin und Protonenpumpenhemmer (PPI) wie Omeprazol und Pantoprazol kombiniert, ist dies nicht ohne Weiteres möglich. Der Grund: Unter PPI …