Mizellen sind im Trend – als Wasser, Schaum oder auch Shampoo versprechen sie eine schnelle und gründliche Reinigung, ganz ohne Rubbeln, denn sie sollen Schmutz förmlich anziehen. Ob ausgewählte Mizellenwasser halten, was sie versprechen, verrät ein aktueller Öko-Test.
Mizellenwasser sind wahre Allrounder. Sie sollen die Gesichtshaut – auch die empfindliche Augenpartie – von Make-up befreien und gleichzeitig tonisieren. Wie das funktioniert? Eine Mizelle ist beispielsweise eine „Kugel“ also eine Zusammenlagerung von waschaktiven Tensidmolekülen, die einen wasserliebenden (hydrophilen) Kopf und einen fettliebenden (lipophilen) Schwanz haben. Somit können Mizellen fett- und wasserlösliche Rückstände entfernen. Und das geht so: Trifft ein fettiger Schmutzpartikel auf eine Mizelle, zieht der lipophile Teil den Partikel an und hält ihn im Inneren fest. Eine Extraportion Wasser braucht es nicht, Mizellenwasser werden in der Regel auf ein Wattepad gegeben und das Gesicht sanft gereinigt – ohne Rubbeln, Reiben und Abspülen.
Öko-Test hat 25 Mizellenwasser aus Drogerie, Apotheke, Reformhaus, Bioladen und Discounter genauer unter die Lupe genommen. Im Labor wurden die Produkte auf bedenkliche und umstrittene Inhaltsstoffe wie halogenorganische Verbindungen und Formaldehyd/-abspalter sowie problematische Duftstoffe untersucht. „Anhand der Deklaration auf den Produkten checkten wir, ob bedenkliche Konservierungsstoffe, PEG/PEG-Derivate oder synthetische Polymere enthalten sind,“ schreiben die Expert:innen. Das Testergebnis in puncto Inhaltsstoffe bildet die Grundlage für das Gesamturteil.
Die gute Nachricht vorweg: 19 Produkte wurden mit „sehr gut“ bewertet, und zwar nicht nur die Kosmetika, sondern auch zehn konventionelle Produkte.
Das Apothekenprodukt „Bioderma Sensibio H2O Mizellenreinigungswasser“ (Naos) landet im Mittelfeld und wird mit „befriedigend“ bewertet. PEG/PEG-Derivate sorgen für Punktabzug. „Diese als Tenside oder Emulgatoren eingesetzten Verbindungen können ebenfalls Mizellen bilden, können die Haut aber durchlässiger für Fremdstoffe machen,“ so die Expert:innen. „In unseren Augen können Kosmetika gut darauf verzichten – erst recht in Produkten wie diesen, die nicht abgespült werden und häufig für empfindliche oder sensible Haut ausgelobt sind.“
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