Über Schutzmasken wurde viel diskutiert, immer wieder wurden Modelle bemängelt. Kein Wunder, dass sich noch immer die Frage nach der besten FFP2-Maske stellt. Stiftung Warentest hat zehn Schutzmasken in puncto Filterleistung, Atemkomfort, Passform und Schadstoffe untersucht. Die gute Nachricht vorweg: „Auf die Filterwirkung war bei den von uns geprüften Modellen Verlass.“ Dennoch konnte nur ein Modell rundum überzeugen.
Filtering face piece (FFP)-Masken bieten einen Fremd- und Eigenschutz vor Partikeln und wässrigen oder öligen Aerosolen. Die partikelfiltrierenden Halbmasken bestehen in der Regel aus mehreren Lagen, Gummibändern und Nasenbügeln, um eine optimale enganliegende Passform zu gewährleisten. Doch welche Maske ist die beste?
Stiftung Warentest hat zehn FFP2-Masken aus Drogerie, Baumarkt, Onlinehandel und Apotheke genauer unter die Lupe genommen. Darunter die Modelle: 3M Aura 9320+, dm Mivolis FFP2 Atemschutzmaske, Gebol Feinstaubmaske FFP2, Hase Safety 957000, Hygisun REF HS0501A, Medisana RM100, Obi Lux Tools Ju PM0201-966 FFP2 NR, Rossmann Altapharma FFP2 Masken, Univent Medical Atemious Pro Art. 2001 und Xique FFP2 NR LK-Z1510.
Filterleistung
Die Tester:innen wollten wissen, wie gut die verschiedenen Modelle wässrige Aerosolpartikel filtern. Das Fazit: „Auf die Filterwirkung war bei den von uns geprüften Modellen Verlass: Alle hielten rund 99 Prozent der Aerosolpartikel zurück, manche auch mehr.“
Passform
Wie gut die Filterleistung einer FFP2-Maske ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört neben dem Filtergewebe auch die Leckage, also der Anteil an Luft, der am Filtermedium vorbei eingeatmet wird. Somit kann die Passform für den Schutz entscheidend sein. Darum sollten Schutzmasken möglichst eng am Gesicht anliegen sowie Nase und Mund fest umschließen. Liegt die Maske nicht eng genug an oder ist defekt, geht umso mehr Luft durch die Leckage je höher der Strömungswiderstand der Maske ist. Eine Maske sollte daher eine hohe Filterleistung, einen geringen Luftwiderstand und einen engen Abschluss am Gesicht aufweisen. Aber unsere Gesichter sind unterschiedlich groß, lang, breit – das Problem: „Für Atemschutzmasken gibt es keine standardisierten Größen. Umso wichtiger ist es, dass ein Modell möglichst vielen Menschen passt, egal ob große oder kleine Nase, rundes oder schmales Gesicht,“ schreibt Warentest.
Wie aber ist es in Sachen Passform um die getesteten Modelle bestellt? Unterstützung kam von einer Berufsfeuerwehr. Jedes Modell wurde von zehn der Proband:innen getragen. Alle Feuerwehrfrauen und -männer wurden in eine mit wässrigen – ungefährlichen – Aerosolen angereicherte Prüfkammer gesteckt und mussten in der Kammer alltagstypische Bewegungen ausführen. Dazu gehörten auf einem Laufband gehen, dabei sprechen, nicken, den Kopf drehen. Die dabei ausgeatmete Luft wurde zu einem Messgerät geleitet und der Anteil des enthaltenen Prüfaerosols gemessen. Das Ergebnis: „Je besser die Maske etwa an den Rändern saß, desto weniger des Prüfaerosols befand sich in der ausgeatmeten Luft.“ Laut EU-Norm müssen FFP2-Masken bei acht von zehn Prüfpersonen so dicht halten, dass sie nicht mehr als 8 Prozent der Aerosole durchlassen.
Sitzt eine FFP2-Maske nicht optimal, bietet sie möglicherweise keinen besseren Schutz als eine OP- oder Stoffmaske. „Aber selbst wenn eine Maske die Aerosolpartikel eines infizierten Menschen nur zu 30 Prozent filtert und die Maske eines gesunden Menschen ebenfalls nur 30 Prozent filtert, ergibt sich eine Gesamtabmilderung der Aerosole (und damit der potenziellen Virenlast) von etwa 50 Prozent – und das ist besser als nichts.“
Atemkomfort
Getestet wurde der Komfort beim Ausatmen. Dazu wurde der Widerstand beim Ausatmen gemessen. „Bei drei Masken fällt das Atmen schwer“, schreiben die Tester:innen. „Die Modelle Rossmann Altapharma, Hygisun und dm Mivolis haben einen hohen Widerstand, das Atmen fällt vergleichsweise schwer.“ Da die Stiftung Warentest von den Modellen mit geringem Atemkomfort generell abrät, wurden sie nicht mehr auf ihre Passform geprüft. Die drei Modelle werden mit „wenig geeignet“ bewertet.
Mit Univent Medical, Medisana und Xique fällt das Atmen leicht, so Warentest. Es gibt ein Aber – die Masken saßen nicht bei allen Proband:innen dicht. Sie werden als „mit Einschränkung geeignet“ bewertet; ebenso wie Obi, Gebol und Hase Safety.
Schadstoffe waren bei keinem Modell ein Problem.
Welche der zehn FFP2-Masken ist die beste?
„Als einzige Atemschutzmaske im Test erfüllt die FFP2-Maske von 3M ohne Einschränkung unsere wichtigsten Testkriterien: Sie sitzt gut, ist dicht und ermöglicht komfortables Atmen.“
Das Fazit: Im Gesamtergebnis sind sechs Masken nur eingeschränkt empfehlenswert. Allerdings sollten Träger:innen auf einen korrekten Sitz achten. „Passt die Maske nicht, kaufen sie besser ein anderes Modell. Die Masken von Altapharma, Hygisun und Mivolis stufen die Expert:innen der Stiftung Warentest als wenig geeignet ein. Sie behindern zu sehr beim Atmen.“
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