Gratis Corona-Schnelltest: Nur knapp jede vierte Apotheke macht mit
Geht es nach dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), sollen ab März auch in den Apotheken gratis Corona-Schnelltests möglich sein. Zwar findet laut einer aktuellen aposcope-Umfrage die Mehrheit der Kolleg*innen (63 Prozent) es sinnvoll, dass Bürger*innen ein Anrecht auf einen kostenlosen, von geschultem Personal durchgeführten Schnelltest haben sollen. Aber muss das in der Apotheke sein?
In Apotheken dürfen seit einiger Zeit Corona-Schnelltests durchgeführt werden – für Selbstzahler und im Auftrag des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Von den befragten Kolleg*innen hat die Mehrheit (81 Prozent) den Service noch nicht im Angebot – nur knapp ein Fünftel führt Schnelltests für Selbstzahler durch, etwa sechs Prozent haben einen Auftrag vom ÖGD erhalten.
Wie die aposcope-Umfrage zeigt, will sich nur etwa ein Viertel aller Befragten an den Gratis Corona-Schnelltests in der Apotheke beteiligen. Allerdings zeigen sich Unterschiede zwischen denjenigen, die bereits testen, und jenen, die noch nicht mit im Boot sind. So wollen 64 Prozent der Befragten, die bislang noch keine Schnelltests durchführen, es auch in Zukunft nicht tun. Was aber sind die Gründe? Die Mehrheit – sieben von zehn befragten Apotheker*innen und PTA – gibt an, über keine geeigneten Räumlichkeiten zu verfügen. Weitere Gründe sind die Infektionsgefahr für das Personal (59 Prozent), personelle Engpässe (57 Prozent), zu großer Aufwand (50 Prozent) und eine zu geringe Honorierung (49 Prozent). Aber auch die laufende Maskenausgabe (34 Prozent) und die fehlende Zeit, das Personal zu schulen (33 Prozent), sind Argumente für eine Absage. Dass Apothekenkund*innen, die sich nicht testen lassen wollen, aus Angst, sich anzustecken fernbleiben, fürchten nur 14 Prozent der Befragten.
Es gibt aber auch Apothekenmitarbeiter*innen, die Gratis Corona-Schnelltests in der Apotheke anbieten wollen – sieben von zehn Kolleg*innen, die bereits Selbstzahler auf Corona testen, werden den Service auch kostenlos für die Kund*innen anbieten. Finanzminister Olaf Scholz hat die Kostenübernahme gegenüber dem BMG bereits zugesichert, die Apotheken sollen voraussichtlich mit 9 Euro für die Durchführung und weiteren 9 Euro für das Testmaterial vergütet werden.
Ist das genug? Nein, sagen 66 Prozent der Befragten; 27 Prozent halten das Honorar für angemessen. aposcope wollte ebenfalls wissen, welcher Betrag ausreichend ist. Bei den befragten Kolleg*innen herrscht Uneinigkeit: 20,00 bis 24,99 Euro sagen 14 Prozent, 25,00 bis 29,99 Euro hält etwa ein Drittel für angemessen und 23 Prozent wünschen sich eine Vergütung zwischen 30,00 bis 34,99 Euro.
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