In Nordrhein-Westfalen (NRW) müssen angehende PTA kein Schulgeld mehr zahlen – und zwar rückwirkend zum 1. Januar 2021. Das Land übernimmt die Kosten in voller Höhe.
Nordrhein-Westfalen will die Auszubildenden in den Gesundheitsberufen nicht länger warten lassen und schafft mit der Änderung der Förderrichtlinie Gesundheitsfachberufe das Schulgeld in den Gesundheitsfachberufen ab – auch wenn die Schulgeldbefreiung für angehende Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, Physiotherapeut*innen, Podolog*innen, PTA und MTA Bestandteil der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag ist.
Seit 1. Januar kein Schulgeld für PTA in NRW
Von der Regelung, die rückwirkend zum 1. Januar 2021 in Kraft tritt, profitieren laut Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales etwa 8.400 Azubis in NRW. Rund 43,2 Millionen Euro stellt das Ministerium in diesem Jahr für die Schulgeldbefreiung der Gesundheitsfachberufe zur Verfügung.
Ziel der Maßnahme, in NRW auf das Schulgeld für PTA zu verzichten, ist es, die Gesundheitsfachberufe attraktiver zu machen. „In einer alternden Gesellschaft werden wir mehr denn je auf eine gute Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen angewiesen sein“, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. „Damit sich genügend Menschen für diese Berufe entscheiden, müssen wir die Ausbildung deutlich attraktiver gestalten. Mit der vollständigen Schulgeldfreiheit machen wir hier einen ganz wichtigen Schritt.“ Eine „große Ungerechtigkeit“ würde beendet: „Bei Ärzt*innen und Apotheker*innen bezahlt der Staat das Studium. In den Gesundheitsfachberufen müssen die Menschen ihre Ausbildung vielfach aus eigener Tasche bezahlen. Damit ist in Nordrhein-Westfalen jetzt Schluss, was mich persönlich sehr glücklich macht“, so Laumann.
Auch in Hessen wollte man nicht auf die bundeseinheitliche Regelung warten. Seit 1. September 2020 fällt in Hessen für PTA kein Schulgeld mehr an. In Hessen findet die PTA-Ausbildung an Schulen in Frankfurt, Idstein und Marburg statt. Die Landesregierung will mit der Abschaffung des Schulgeldes auch die flächendeckende Gesundheitsversorgung sicherstellen, denn Nachwuchs wird händeringend gesucht und zwar bundesweit.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Mehr Geld, ePA, Telepharmazie und Co.: Das ist 2025 neu
Neues Jahr, neues Glück? 2025 gibt es zahlreiche Neuerungen, die sich sowohl im Apothekenalltag als auch im Geldbeutel bemerkbar machen. …
Krankmeldung: AU für maximal zwei Wochen?
Rund um die Krankmeldung in der Apotheke gibt es einiges zu beachten – beispielsweise, wenn sich Apothekenangestellte erst im Tagesverlauf …
IKKen: Mehrwertsteuer für Arzneimittel auf 7 Prozent senken
Das Gesundheitssystem steht vor einem Umbruch. „Ein ‚Weiter so‘ darf es nicht mehr geben“, schreiben die Innungskrankenkassen (IKKen) in ihrem …