50 Millionen zusätzliche Schutzmasken: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, haben gestern angekündigt, den fünf Millionen Grundsicherungsempfänger*innen zehn kostenlose FFP2-Masken zur Verfügung zu stellen. Abgeben sollen diese die Apotheken gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins. Der Zeitraum ist knapp bemessen – für die Abgabe in der Apotheke sind zwei Wochen veranschlagt.
Die Infektionszahlen versprechen Zuversicht. Zwar sinken die Zahlen, aber das reiche noch nicht, so der Bundesgesundheitsminister, aber die Richtung stimme. Sorge bereiten die Mutationen in Bezug auf Risiken und Ansteckungsgefahr, daher gilt eine Verpflichtung zum Tragen von medizinischen Masken im öffentlichen Personenverkehr und Geschäften. Die kann sich aber nicht jeder leisten. Unterstützung kommt von der Bundesregierung. Nachdem laut Spahn bereits 34 Millionen Bürger*innen mit FFP2-Masken ausgestattet wurden, sollen nun zusätzlich auch etwa fünf Millionen Leistungsbezieher*innen der Grundsicherung für Arbeitssuchende kostenlose Schutzmasken in der Apotheke erhalten.
Und so soll das ganze funktionieren: Die Anspruchsberechtigten sollen von den Krankenassen und -versicherungen einen Brief erhalten, mit dem sie bei Vorlage des Personalausweises in einem definierten Zeitraum von zwei Wochen in der Apotheke zehn kostenlose FFP2-Masken erhalten. Einzelheiten zur Abgabe und Vergütung werden in der entsprechenden Verordnung geregelt.
„Die Versorgung von Grundsicherungsempfängern mit kostenfreien Schutzmasken halten wir für einen richtigen und wichtigen Schritt. Für die Apotheken ist es auch ein Stück gesellschaftliche Verantwortung, sie zu gewährleisten. Genügend Masken gibt es“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.
Wie der Markt preislich reagiere, wenn nun zusätzliche 50 Millionen Schutzmasken gebraucht würden, müsse man in den nächsten Tagen sehen. „Vor allem hoffen wir, dass die Bedürftigen nun möglichst schnell ihre Berechtigungsscheine bekommen, damit wir sie versorgen können. Bei den Senior*innen und Risikopatient*innen hat die Versendung der Coupons bisher nicht im wünschenswerten Tempo geklappt.“
Spahn plant zudem, in die Vergütung der Apotheken in Höhe von sechs Euro je Maske für die bereits laufende Verteilaktion an Risikopatient*innen einzugreifen – konkret geht es um eine Absenkung des Honorars. „Jetzt inmitten der zweiten Phase der Maskenverteilung über eine abrupte Honorarkürzung zu sprechen, ist für die Kolleginnen und Kollegen ein fatales Signal und erschüttert ihr Vertrauen in die Zusagen der Politik“, so Overwiening.
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