Todesfälle nach Corona-Impfung: PEI hält Zusammenhang für unwahrscheinlich
Sie wurden lange herbeigesehnt und gelten als Hoffnungsträger auf ein baldiges Ende der Pandemie: die Rede ist von Corona-Impfstoffen. Doch immer wieder wird über die Sicherheit und Nebenwirkungen der Vakzinen diskutiert. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) untersucht die gemeldeten Nebenwirkungen und stellt klar: Bei den bisher verzeichneten Todesfällen nach einer Corona-Impfung hält das PEI einen direkten Zusammenhang für unwahrscheinlich.
Zwei Corona-Vakzinen haben bisher in der EU die bedingte Zulassung erhalten: Comirnaty von BioNTech & Pfizer sowie mRNA-1273 von Moderna. Beide Impfstoffe wurden innerhalb weniger Monate entwickelt, wodurch die Unsicherheit bezüglich möglicher Nebenwirkungen in der Bevölkerung groß ist. Wie bei anderen Impfstoffen ist das Paul-Ehrlich-Institut für die Überwachung der Sicherheit der Vakzinen zuständig.
Über die bisher gemeldeten Nebenwirkungen hat das PEI im Rahmen eines Pressetermins informiert. Diese seien bisher als „mild bis moderat“ einzustufen und würden bei beiden Impfstoffen ähnlich ausfallen. Im Vergleich zu Influenza-Vakzinen würden „Intensität und Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen“ bei den Corona-Impfstoffen etwas stärker ausfallen, erklärte PEI-Präsident Professor Dr. Klaus Cichutek. Entwarnung gab das PEI in Bezug auf Todesfälle nach einer Corona-Impfung.
Todesfälle nach Corona-Impfung: PEI gibt Entwarnung
Bisher wurden zehn Todesfälle nach einer Corona-Impfung gemeldet. Laut PEI seien die Patient*innen zwischen 70 und 93 Jahre alt gewesen und maximal vier Tage nach der Immunisierung verstorben. Das PEI sieht dabei jedoch keine direkte Verbindung. Demnach handelte es sich bei den Todesopfern um Patient*innen mit schweren Vorerkrankungen. „Aufgrund der Daten, die wir haben, gehen wir davon aus, dass die Patienten an ihrer Grunderkrankung gestorben sind – in zeitlich zufälligem Zusammenhang mit der Impfung“, sagte Brigitte Keller-Stanislawski, die zuständige Abteilungsleiterin für die Sicherheit von Arzneimitteln und Medizinprodukten im Rahmen des Pressetermins. Ihr zufolge gebe es keinen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den erwarteten Todesfällen in der geimpften Population.
Schon vor dem Impfstart hatte das RKI zu bedenken gegeben, dass zunächst ältere Personen mit einem hohen Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf geimpft werden, sodass schon rein statistisch mit Todesfällen kurz nach einer Impfung zu rechnen sein könnte. Künftig will das PEI wöchentlich über die gemeldeten Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung informieren. In der letzten Woche lag die Melderate der Nebenwirkungen bei 0,53 Verdachtsfällen pro 1.000 Impfdosen, bei schwerwiegenden Verdachtsfällen bei 0,08 pro 1.000 Impfdosen.
Geimpfte können mögliche Nebenwirkungen unter anderem über die neu entwickelte App SafeVac 2.0 übermitteln. Zu den bisher am häufigsten berichteten Nebenwirkungen nach einer Imfpung zählen laut PEI Kopfschmerzen, Schmerzen an der Impfstelle (mehr als 70 Meldungen) und Ermüdung (über 60 Meldungen).
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