Österreich will einfache Corona-Schnelltests an Schulen verteilen
Stäbchen rein, Ergebnis abwarten und ab in den Unterricht: Österreich will kostenlos Millionen Corona-Schnelltests an Schulen und Kindergärten zur Verfügung stellen und so den Schulbetrieb risikoärmer gestalten. Die Abstriche sollen Schüler*innen und Lehrer*innen regelmäßig selbst durchführen.
Zwar sind aufgrund der steigenden Infektionszahlen derzeit viele Schulen und Kitas geschlossen – nicht nur in Deutschland. Sobald es jedoch zur Wiedereröffnung kommt, stellt sich wieder die Frage, wie das Risiko einer Ansteckung bestmöglich reduziert werden kann. Neben einem Hygienekonzept spielen Tests dabei eine entscheidende Rolle. In Österreich sollen Lehrer*innen und Schüler*innen nun regelmäßig mit entsprechenden Testkits versorgt werden und sich selbst testen. Auch in Deutschland wurde bereits der Ruf nach Corona-Schnelltests an Schulen laut.
Millionen Corona-Schnelltest für Schulen in Österreich
Die Impfungen gegen das Corona-Virus laufen bereits, dennoch dürfte es noch Monate dauern, bis eine ausreichende Impfquote in der Bevölkerung vorhanden ist. Um das Infektionsgeschehen einzudämmen, braucht es daher neben AHAL-Regeln auch möglichst viele Tests. Das gilt auch für Bildungs- und Erziehungseinrichtungen. In Österreich will das Bildungsministerium daher kostenlos rund fünf Millionen Corona-Schnelltests für Schulen und Kindergärten bereitstellen.
Damit sollen sich Lehrer*innen, Erzieher*innen und Kinder einmal pro Woche selbst testen können, sodass Infektionen schneller erkannt und Ansteckungen verhindert werden. Möglich machen dies sogenannte Anteriornasal-Tests, die besonders leicht zu handhaben und somit auch für Laien verwendbar sind. Ihr Vorteil: ein kürzeres Abstrich-Stäbchen, das im Gegensatz zu bisherigen Nasen-Rachen-Abstrichen nur maximal zwei Zentimeter tief in die Nase eingeführt werden muss. An der Zuverlässigkeit soll dies jedoch nichts ändern. Die Abstriche können ältere Schüler*innen unter Aufsicht eines Erwachsenen selbst durchführen, bei jüngeren Kindern sollen die Eltern unterstützen. Als Hilfestellung hat das Bildungsministerium ein entsprechendes Anleitungs-Video veröffentlicht. Die Durchführung der Tests ist freiwillig und könnte bei einem erfolgreichen Start auf zweimal pro Woche ausgedehnt werden.
Schnelltests auch an Schulen und Kitas in Deutschland
In Deutschland dürfen Antigen-Schnelltests bisher trotz zahlreicher Diskussionen weiterhin nicht an Laien abgegeben werden. Allerdings ist nach einer Änderung der Medizinprodukteabgabeverordnung im Dezember die Abgabe solcher Tests an Schulen und Kitas möglich. Dazu stellt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) klar: „Es handelt sich hierbei ausdrücklich um Schnell- und nicht um Selbsttests. Die Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung bedeutet lediglich, dass z.B. eine Apotheke PoC-Antigentests auch an Schulen und Kitas abgegeben darf“.
Gesundheitsminister Jens Spahn erhofft sich durch die Lieferung und Durchführung der Corona-Schnelltests an Schulen und Kitas einen besseren Schutz – sowohl für die Kinder als auch für das Personal. Wie genau die Durchführung der Schnelltests hierzulande ablaufen kann und welche Regelungen dabei gelten, ist laut BMG Ländersache. In Berlin sollen beispielsweise laut Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zudem künftig acht mobile Schnellteststellen mit geschultem Personal für Schulen und Kitas mit konkretem Infektionsgeschehen zur Verfügung stehen, heißt es in einer Pressemitteilung. Lehrer*innen sollen sich zudem auch selbst testen dürfen.
In Sachsen-Anhalt dagegen wurden dem Sozialministerium zufolge bereits rund 40.000 Schnelltests an Schulen und Kitas im Bundesland verschickt, die allerdings nur den Beschäftigten zur Verfügung stehen und kostenlos in Anspruch genommen werden können.
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