Kurz vor dem Jahreswechsel starteten die lang ersehnten Impfungen gegen das Coronavirus. Bisher hatte nie zuvor ein Impfstoff in so kurzer Zeit die Zulassung erhalten. Um mögliche Impfreaktionen bestmöglich im Blick zu behalten, haben Geimpfte mit SafeVac 2.0 die Möglichkeit, Nebenwirkungen der Corona-Impfung via App zu teilen.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurde weltweit unter Hochdruck an unterschiedlichen Vakzinen gearbeitet. Ende 2020 war es dann soweit: Nachdem die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) noch vor Weihnachten grünes Licht für Comirnaty, den Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer, gab, konnte auch in Deutschland ab dem 27. Dezember mit der Impfung der priorisierten Gruppen gestartet werden. Die Vakzine hat laut einer klinischen Studie eine Wirksamkeit von 95 Prozent und wird in zwei Dosen mit einem Abstand von mindestens 21 Tagen verimpft. Mögliche Nebenwirkungen des Impfstoffes wie beispielsweise Müdigkeit, Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, fielen der Studie zufolge in der Regel nur leicht bis mittelschwer aus. Dennoch sollen Sicherheit und Wirksamkeit weiterhin genau überwacht werden.
„Gerade bei neuartigen Impfstoffen ist es wichtig, das Sicherheitsprofil der Impfstoffe auch nach der Zulassung weiter zu untersuchen“, heißt es im vierteljährlich erscheinenden Bulletin zur Arzneimittelsicherheit, welches vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte herausgegeben wird. Um dies zu gewährleisten und Erfahrungen von Patient*innen einzuholen, hat das PEI die Smartphone-App SafeVac 2.0 entwickelt. Dort können Personen via App von möglichen Impfreaktionen beziehungsweise Nebenwirkungen nach ihrer Corona-Impfung mit dem neuartigen Impfstoff berichten. Die von den Teilnehmer*innen eingegeben Informationen werden verschlüsselt auf dem Smartphone gespeichert und anonymisiert an das PEI übermittelt, welches diese wiederum auswertet.
App registriert Nebenwirkungen der Corona-Impfung
SafeVac 2.0 ist eine Weiterentwicklung der Smartphone-App SafeVac 1.0, mit der Erfahrungen zur saisonalen Grippeimpfung erfasst werden sollten. Die neue Version der App soll es ermöglichen, dass möglichst zeitnah nach dem Impfstart „quantitative Erkenntnisse zum Sicherheitsprofil der Covid-19-Impfstoffe vorliegen“. Damit erhofft man sich, dass „in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl auch (sehr) seltene und/oder verzögert auftretende unerwünschte Ereignisse detektiert werden können.“ Ebenso soll mittels App in Erfahrung gebracht werden, bei wie vielen Geimpften es keine Nebenwirkungen gab. Hinzu kommt, dass laut PEI auch Daten zum tatsächlichen Schutz der Vakzine gegen eine Corona-Infektion innerhalb von zwölf Monaten erhoben werden sollen.
Die App ist sowohl für iOS als auch für Android-Betriebssysteme geeignet sowie auf Deutsch und Englisch nutzbar. Zur Initialisierung der App werden folgende Angaben benötigt:
- Impfstoffname (Handelsname),
- Chargennummer,
- Dosisnummer,
- Impfdatum,
- Indikation.
Personenbezogene Daten wie Name, Vorname, Adresse oder Telefonnummer werden dagegen nicht erhoben. Die Nutzer*innen der App können neben ihren Erfahrungen mit dem Impfstoff außerdem die Benutzerfreundlichkeit der Anwendung bewerten und Verbesserungsvorschläge einbringen.
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