Pünktlich zur Saison von Schnupfnasen und Hustengeplagten nennt Stiftung Warentest die besten – günstigsten – rezeptfreien Erkältungsmittel. Die Nase vorn haben Monopräparate, auf Kombipräparate mit verschiedenen Wirkstoffen sollten Verbraucher*innen besser verzichten.
Erkältung, echte Grippe oder Corona? Die Frage stellt sich in diesem Jahr, sobald sich die ersten Symptome wie Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen einstellen. Ob nun Corona oder Erkältung; eines steht für Warentest fest: Rezeptfreie Präparate aus der Apotheke können die Krankheit nicht heilen, aber immerhin die Symptome lindern. Welche Erkältungsmittel zu empfehlen sind, haben die Arzneimittelexpert*innen von Stiftung Warentest unter Leitung von Professor Gerd Glaeske bewertet. Entscheidend war auch der Preis.
Warentest empfiehlt Erkältungsmittel: Jedes Symptom für sich
Die Formel lautet: Jedes Symptom sollte einzeln behandelt werden – sprich gegen Schnupfen hilft ein Nasenspray, gegen Halsschmerzen eine Halsschmerztablette und gegen schleimigen Husten ein Schleimlöser. Von Kombipräparten sollten Verbraucher*innen besser die Finger lassen, denn die können den ohnehin schon geschwächten Körper belasten und nicht jede*r braucht jeden Wirkstoff, der in den Kombis steckt und außerdem sei das Risiko von Nebenwirkungen erhöht.
Erkältungsspray: Nutzen nicht belegt
„Nicht zu empfehlen ist auch das Erkältungsspray Algovir“, schreibt Warentest, denn die Belege würden fehlen. „Niemand sollte darauf vertrauen, dass diese Mittel vor einer Corona-Infektion schützen“, warnt Glaeske.
Auf den Preis achten
Wer unter einer Erkältung leidet, ist schon gebeutelt genug und sollte nicht noch tief in die Tasche greifen müssen. Ein Preisvergleich lohnt sich, denn bei Arzneimitteln mit einem bestimmten empfehlenswerten Wirkstoff gebe es teilweise große Preisunterschiede.
Halsschmerzen
Gegen starke Halsschmerzen helfen Ambroxol und Lidocain, allerdings sollte die Wirksamkeit der Substanzen noch besser belegt werden. Außerdem können bei Halsweh Emser Pastillen empfohlen werden.
Schnupfen
Gegen verstopfte Nasen helfen Xylometazolin und Oxymetazolin. Die Wirkstoffe befreien verstopfte Nasen, können aber nur maximal sieben Tage in Folge angewendet werden. Die Nase vorn haben die preisgünstigen Varianten.
Schmerzen
Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Paracetamol sind die beliebtesten Schmerzmittel der Deutschen und können zur Linderung von Fieber und mäßigen Schmerzen eingesetzt werden. Auch hier werden die preisgünstigsten Monopräparate empfohlen.
Husten
Verschleimt oder trocken? – lautet hier die Frage. Zu den Hustenstillern gehören neben Dextromethorphan auch Säfte und Sirupe mit Spitzwegerich. Zum Abhusten empfiehlt Warentest die günstigsten Präparate mit Acetylcystein, Ambroxol, Efeu oder Thymian.
Erkältungsmittel: Was sagt Warentest zu Tees und Echinacea?
Wer erkältet ist, sollte auf eine ausreichende Trinkmenge achten. Oft werden Erkältungstees empfohlen, aber auch zu Recht? Eher nicht, denn die Tees seien für einen therapeutischen Effekt oft zu gering dosiert. Echinacea soll das Immunsystem stärken. Laut Warentest ist die Datenlage aber uneinheitlich. Daher können die Mittel nur als mit Einschränkung geeignet empfohlen werden.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Mehr aus dieser Kategorie
Vitamin D-Präparate im Öko-Test: Nutzlos oder Multitalent?
Vitamin D-Präparate haben keinen Vorteil für viele gesunde Menschen. Das ist nur ein Fazit von Öko-Test. Auch wenn es an …
ePA: Apotheken haben Nachholbedarf
Ab dem 15. Januar startet die elektronische Patientenakte (ePA) in den Modellregionen Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen, einen Monat später soll …
Fosfomycin: Engpass wegen Kontamination
Fosfomycin ist knapp. Wegen einer möglichen mikrobiologischen Kontamination gibt es bei Fosfomycin in den Stärken 2g/4g als Pulver zur Herstellung …