Babyöle im Öko-Test: Weleda und Frei-Öl überzeugen
Keine Mineralöle, keine Duftstoffe, keine Phthalate – Babyprodukte sollten möglichst „sauber“ sein. „Ein ‚sehr gutes‘ Babyöl enthält keine auffälligen Mengen an gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffen“, so Öko-Test.
20 pflegende Öle, die für Babys ausgelobt sind – aus Apotheke, Drogerie und Reformhaus – hat Öko-Test genauer unter die Lupe genommen. Unter den Testkandidaten sind neun Öle als Naturkosmetik zertifiziert. Die Babyöle wurden im Öko-Test auf allergieauslösende Duftstoffe untersucht sowie in einem Schadstofflabor auf Phthalate, von denen einige im Verdacht stehen, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Außerdem wurde auf halogenorganische Verbindungen (können Allergien auslösen oder gar krebserregend sein), problematische Mineralölbestandteile (wenn Paraffin enthalten ist) und chlorierte Verbindungen in der Verpackung untersucht. Auch die Auslobungen auf den Packungen mit Blick auf fragwürdige Werbung blieb nicht unbeachtet.
Die Bestnote „sehr gut“ beim Babyöl vergab Öko-Test an die Produkte von Weleda und Frei-Öl (Apotheker Walter Bouhon) vergeben, die auch in den Apotheken zu finden sind. Weleda setzt auf Sesamöl und Calendula und Frei-Öl auf Sonnenblumenöl. Allerdings bemängelt Öko-Test beim Frei-Öl-Produkt eine fragwürdige Werbeaussage – gemeint ist die Auslobung „essbar“, die auf der Vorderseite des Produktes zu finden ist. Auf der Rückseite steht allerdings: „Das Produkt ist kein Lebensmittel und soll nicht verzehrt werden.“ An der Bestnote ändert der „Mangel“ nichts.
Schlusslichter sind Penaten und Nivea. Beide Produkte bestehen vor allem aus Paraffinöl (Paraffinum liquidum). Synthetische Öle fügen sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut ein wie natürliche Öle, schreibt Öko-Test. Außerdem können Paraffinöle, die aus Mineralöl hergestellt werden, mit bedenklichen Mineralölbestandteilen verunreinigt sein. Das Labor konnte in beiden Produkten mit Paraffinöl aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Einige MOAH können krebserregend sein. Gesundheitliche Folgen seien laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) durch Mineralölbestandteile in Kosmetika nicht zu erwarten. „Wir vertreten dennoch die Auffassung, dass Babys so wenig Kontakt wie möglich mit potenziell gefährlichen Stoffen, in diesem Falle MOAH, haben sollten. Wir bewerten MOAH zusätzlich zum Paraffinöl, deshalb erreicht das Penaten-Öl unterm Strich nur die Note ‚ausreichend‘. Das Öl von Nivea landet sogar bei ‚mangelhaft‘, weil es obendrein Parfüm enthält“, schreibt Öko-Test im Babyöl-Test.
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