In Nordrhein sind die Grippeimpfstoffe knapp, so lautet das Zwischenfazit einer aktuellen Blitzumfrage an die Mitglieder des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprach am Mittwoch zwar von möglichen lokalen Engpässen, einen Versorgungsengpass gebe es jedoch nicht.
In einzelnen Regionen wird über leere Kühlschränke in puncto Influenzaimpfstoff berichtet. Den Anfang machte Schleswig-Holstein, jetzt berichtet auch Nordrhein, dass Grippeimpfstoffe knapp sind. Der AVNR hat dazu seine Mitglieder zur Verfügbarkeit der Vakzine befragt und innerhalb von weniger als 24 Stunden bereits Antwort von rund 280 Apotheken (15 Prozent der Mitgliedsapotheken) erhalten.
Grippeimpfstoffe sind knapp
Der Tenor unter den Kolleg*innen ist gleich – nahezu alle bewerten die Nachfrage zum jetzigen Zeitpunkt als „sehr viel höher“ als im Vorjahr und bewerten die Verfügbarkeit als „schlecht“ oder „sehr schlecht“.
„Die große Resonanz in kürzester Zeit auf unsere aktuelle Blitzumfrage zur Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen belegt eindeutig, dass die Apotheken in Nordrhein die knappe Verfügbarkeit als drängendes Problem einschätzen“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des AVNR.
Aus den Zwischenergebnissen geht hervor, dass rund 85 Prozent der teilnehmenden Apotheken Vorbestellungen von Grippeimpfstoffen von Arztpraxen erhalten und bereits beliefert haben. 90 Prozent der Apotheken hätten bereits Nachbestellungen von Praxen vorliegen, die jedoch aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit bei Herstellern und Großhändlern nicht bedient werden können. Außerdem bestätigen etwa 95 Prozent der Apotheken Einzeldosen für Privatpatienten vorbestellt zu haben und zwar in etwa 75 Prozent der Fälle sogar mehr als im Vorjahr.
Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass die Kühlschränke derzeit leer sind – „rund 95 Prozent bestätigten, dass sie aktuell aufgrund der hohen Nachfrage weder Großpackungen für den Praxisbedarf noch Einzeldosen vorrätig hätten“, so der AVNR. Die Nachfrage nach Grippeimpfstoffen im Vergleich zu den Vorjahren schätzten über 95 Prozent als „sehr viel höher“ oder „höher“ ein. Niemand der befragten Kolleg*innen schätzt die Nachfrage geringer ein.
Sechs Millionen: Hoffen auf die nationale Reserve
„Die Nachfrage nach Influenza-Impfungen ist stark gestiegen. Wir haben jetzt eine Situation, wie sie in den Vorjahren erst zum Höhepunkt der Influenza-Grippe im Februar oder März ist”, betont Preis. Deshalb sei davon auszugehen, dass viele schon geimpft seien. „Wir hoffen auf einen Rückgang der Nachfrage und insbesondere die sechs Millionen weiteren Impfdosen, die im November über die nationale Impfreserve bereitgestellt werden sollen“, so Preis.
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