Antihistaminika können die Betahistin-Wirkung abschwächen. Darum sollten entsprechende Arzneimittel nicht miteinander kombiniert werden – das gilt auch für Dimenhydrinat, das ebenfalls zur Behandlung von Schwindel eingesetzt wird.
Betahistin wird zur Behandlung von Schwindelanfällen bei Funktionsstörungen des Gleichgewichtsapparates im Rahmen des Menière’schen Symptomkomplexes angewendet.
Morbus Menière ist von plötzlichen und unvorhergesehenen Drehschwindelattacken, Tinnitus und verschlechtertem Hörvermögen gekennzeichnet. Die genaue Ursache ist unbekannt. Allerdings wird der Ort der Entstehung der Erkarnkung im Innenohr vermutet. Hier kommt es zu einer Druckerhöhung durch Ansammlung von Flüssigkeit in der Hörschnecke.
Betroffene können dreimal täglich 6 bis 12 mg Betahistin als Einzeldosis zu sich nehmen, wobei die Tagesdosis bei 18 bis 36 mg liegt. Die Tabletten werden während oder nach dem Essen eingenommen.
Betahistin ist ein Strukturanalogon von Histamin und beeinflusst die zentralen Histaminrezeptoren, wobei der Arzneistoff ein schwacher H1-Rezeptorantagonist und ein stärkerer H3-Rezeptoranatgonist ist. H3-Rezeptoren sind im ZNS (Hirn und Rückenmark) zu finden. Greift Betahistin am Rezeptor an, wird dieser gehemmt. Somit kann Histamin nicht mehr andocken. Der Druck im Innenohr sinkt und der Schwindel wird gemindert, weil sich die Blutgefäße erweitern.
Kein Betahistin mit Antihistaminika
Weil Betahistin ein Histaminanalogon ist, kann durch die gleichzeitige Anwendung von Betahistin und einem Antihistaminikum – H1-Antihistaminikum und auch H2-Rezeptorblocker – die Wirksamkeit eines der Arzneimittel abgeschwächt beziehungsweise ganz aufgehoben werden. Die Kombination mit einem Antiallergikum kann eine verminderte Betahistin-Wirkung zur Folge haben.
Betahistin und Dimenhydrinat
Dimenhydrinat gehört zu den H1-Antihistaminika und wird allein oder in Kombination mit Cinnarizin zur Behandlung von Schwindel eingesetzt. Monopräparate finden vor allem in der Akutbehandlung von Schwindelattacken Anwendung. Bei der Kombination mit Betahistin ist Vorsicht geboten, daher wird letzteres in der Regel im Anschluss an die Dimenhydrinat-Behandlung verabreicht. Allerdings soll das Antihistaminikum zuvor über etwa sechs Tage ausgeschlichen werden. Dimenhydrinat besitzt eine sedierende Wirkung und bei plötzlichem Absetzen sind Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen und Unruhe möglich.
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