Schon bevor ich schwanger wurde, war ich immer mal wieder abhängig von abschwellenden Nasensprays. Dass nun eine verstopfte Nase zu den häufigsten Begleitsymptomen während der Schwangerschaft gehört, war nicht gerade hilfreich. Tatsächlich sind etwa ein Viertel aller Schwangeren von der sogenannten „Schwangerschaftsrhinitis“ betroffen. Die Möglichkeiten zur Linderung sind glücklicherweise vielfältig.
Die Schwangerschaftsrhinitis (SSR) ist zwar keine lebensbedrohliche Erkrankung, doch ich kann aus eigener Sicht sagen, dass die Betroffenen oft einen erheblichen Leidensdruck haben. Die verschlechterte Atmung behindert den Schlaf der Schwangeren massiv, Müdigkeit und Abgeschlagenheit am nächsten Tag sind vorprogrammiert. Die Angst „nichts“ nehmen zu dürfen, belastet viele werdende Mütter zusätzlich.
Schwangerschaftsrhinitis: Nicht-medikamentöse Maßnahmen bevorzugt
Wie immer in der Schwangerschaft, können zunächst unterstützende oder lindernde, nicht-medikamentöse Maßnahmen ausprobiert werden. Betroffene Frauen sollten grundsätzlich ausreichend trinken (1,5 bis 2,5 Liter Flüssigkeit täglich) und für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, sowie eine reduzierte Temperatur im Wohnraum – besonders im Schlafzimmer – sorgen. Das Erhöhen des Kopfendes am Bett kann ebenfalls die Atmung in der Nacht erleichtern. Nasenspülungen, die Inhalation von Salzlösungen und Nasensprays mit hypertoner Kochsalzlösung sowie die Pflege mit Dexpenthenol-haltigen Zubereitungen befreien und pflegen die Nasenschleimhaut. Insbesondere zur Nacht bringen sie manchmal jedoch nicht den ausreichend gewünschten Effekt.
Manchmal geht es nicht anders
Bei Schlaflosigkeit oder drohender Sinusitis können abschwellende Nasentropfen oder -sprays mit Xylometazolin und Oxymetazolin von Schwangeren verwendet werden. Die anzuwendende Dosis sollte niedrig und die Anwendungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden, da eine Verwendung über weit mehr als die empfohlene Dauer wahrscheinlich ist. Die Gewöhnung ist damit oft vorprogrammiert. Auch die Experten von Embryotox geben für eine kurzzeitige und indikationsgerechte Anwendung grünes Licht. Mögliche Komplikationen für den Fötus werden in der Literatur hingegen meist nur theoretisch diskutiert.
Wenn die Sinusitis droht
Schwangere sind ganze sechsmal häufiger von einer akuten Sinusitis betroffen als Nichtschwangere. Hier können neben den oben genannten Therapiemöglichkeiten zum Abschwellen auch Phytotherapeutika zum Einnehmen angewendet werden. Ätherische-Öl-Kapseln (wie zum Beispiel Gelomyrtol®) haben bei bisheriger Datenlage keinerlei Hinweise auf eine schädigende Wirkung auf die Feten gegeben. Gut wirksam sind Kombinations-Präparate mit Schlüsselblume, Eisenkraut und weiteren rein pflanzlichen Inhaltsstoffen (wie zum Beispiel Sinupret®). Nach Rücksprache mit dem Arzt stehen hier Dosierungen zur Verfügung, die sich als unbedenklich erwiesen haben.
Anwendungen mit Rotlicht können die Beschwerden lindern. Bei Fieber und/oder anhaltenden Beschwerden, sollte allerdings immer zu einem Arztbesuch geraten werden. Abzugrenzen von der SSR ist die allergisch bedingte Rhinitis. Hier gibt es noch andere Therapiemöglichkeiten – auch in der Schwangerschaft.
Abschwellendes Nasenspray war in der Schwangerschaft wirklich über viele Wochen mein ständiger Begleiter. Ich konnte ohne meine nächtliche Dosis Kindernasenspray einfach gar nicht erst einschlafen. In meiner persönlichen Nutzen-Risiko-Abwägung bin ich gut damit gefahren, denn so konnte ich bis zum Ende der Schwangerschaft erholsam schlafen.
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