Zwölf Wirkstoffklassen waren bislang in den Äquivalenzdosistabellen der AMK zu finden. Die Vergleichstabellen zu Äquivalenz- beziehungsweise Tagesdosen wurden nun um Antidiabetika erweitert.
Die Tabellen der AMK können beim Austausch auf ein pharmakologisch-therapeutisch vergleichbares Arzneimittel helfen, die Dosisäquivalenz zum bisherigen Arzneimittel abzuschätzen. Denn die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung ermöglicht den Apotheken in Rücksprache mit dem Arzt den Aut-simile-Austausch – vorausgesetzt, das verordnete Arzneimittel und Aut-idem-Alternativen sind nicht lieferbar. Die Vergleichstabellen zu Äquivalenz- beziehungsweise Tagesdosen der AMK umfassen derzeit die Wirkstoffklassen ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptorblocker (Sartane), Betablocker, Bisphosphonate, Calciumantagonisten, inhalative Corticosteroide, Protonenpumpenhemmer, Statine, Triptane, Diuretika, orale Glucocorticoide und orale Antibiotika für Erwachsene. Neu sind die Äquivalenzdosistabellen Antidiabetika.
Äquivalenzdosistabelle Antidiabetika
Die Vergleichstabelle listet ausgewählte Antidiabetika – Gliflozine (Dapagliflozin und Empagliflozin – selektive und reversible Inhibitor des Natrium-Glucose-Cotransporters (SGLT-2) wie Dapagliflozin wirken unabhängig von der Insulinausschüttung und -wirkung im Körper. Überschüssige Glucose wird mit dem Urin ausgeschieden und die Blutzuckerwerte gesenkt), Gliptine (Saxa-, Sita- und Vildagliptin) und Inkretin-Analoga (Dulaglutid, Exenatid, Liraglutid, Semaglutid und Lixisenatid/Insulin glargin).
Zu finden ist auch eine Tabelle zur Kombi Gliflozine und Gliptine: Empagliflozin/Linagliptin sowie Ertugliflozin/Sitagliptin.
Gliflozine
Die SGLT2-Hemmer besitzen blutzuckersenkende Eigenschaften und werden zur Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes eingesetzt. Die Wirkung ist insulinunabhängig und auf eine erhöhte Glucose-Ausscheidung über den Urin zurückzuführen. Gliflozine hemmen den Natrium-Glucose-Cotransporter2 (SGLT2) an der Niere, der für die Reabsorption von Glucose aus dem Harn in den Blutkreislauf verantwortlich ist. In der Regel werden Gliflozine einmal täglich am Morgen eingenommen. Als Nebeneffekt wird das Körpergewicht reduziert.
Gliptine
Die Dipeptidylpeptidase-4-(DPP-4) Inhibitoren besitzen ebenfalls blutzuckersenkende Eigenschaft und werden zur Therapie von Typ-2-Diabetes eingesetzt. Gliptine hemmen das Enzym DDP-4, das für den Abbau der körpereigenen Inkretine Glucagon-like peptide-1 (GLP-1) und das Glucose-dependent insulinotropic polypeptide (GIP) verantwortlich ist. Inkretine wirken antidiabetisch; sie erhöhen unter anderem die Insulinsynthese und die Insulinfreisetzung aus den Betazellen sowie die Empfindlichkeit der Betazellen auf Glucose. Gliptine erhöhen die Insulinsekretion und senken die Glucogonfreisetzung. Außerdem wird das Sättigungsgefühl verstärkt. Die Einnahme erfolgt üblicherweise einmal täglich.
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