Reiseübelkeit bei Kindern: Ohne Spucken ans Urlaubsziel
Endlich Urlaub! Lange haben wir auf die freien Tage hingefiebert – auch die kleinsten Familienmitglieder, die unter der Zeit zu Hause gelitten haben. Auch wenn uns die Corona-Pandemie einen Strich durch die Ferienplanung gemacht hat, ist Erholung am Meer und in den Bergen mit der ganzen Familie möglich. Auf die Reise mit dem Auto oder der Bahn sollten Eltern vorbereitet sein, denn oft ist Reiseübelkeit bei Kindern angesagt. Mit einigen Tipps bleibt die Spucktüte unbenutzt.
Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen – und los geht die Geschichte mit der Anreise zum Urlaubsort, denn schon auf dem Weg gibt es die ersten unvergesslichen Erlebnisse. Wer kennt sie nicht, die Quengeleien auf der Rückbank? „Wann sind wir endlich da?“, „ Ich muss Pipi!“, „Mir ist langweilig!“ Oder: „Mir ist schlecht!“. Reiseübelkeit bei Kindern kann mit einigen Dingen vorgebeugt werden.
Gegen Reiseübelkeit bei Kindern: Reise in der Nacht antreten
Kinder und auch Erwachsene können im Auto unter Reiseübelkeit leiden. Das Problem: Unser Körper befindet sich in einem unbeweglichen Raum, aber unser Gleichgewichtsorgan schaukelt und wird durch Beschleunigen und Bremsen beeinflusst. Darauf regiert der Organismus mit Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Wenn wir schlafen, macht das Gleichgewichtsorgan eine Pause. Die Augen sind geschlossen und das Gehirn verarbeitet nur einen Sinneseindruck.
Wer sich beim Autofahren auf der Rückbank mit einem Buch oder Spiel die Zeit vertreibt und gegen die Langeweile ankämpft, sorgt im Gehirn für Verwirrung, was Übelkeit zur Folge haben kann.
Die richtige Reiseapotheke
Die Bordapotheke sollte in jedem Fall ein Arzneimittel gegen Reiseübelkeit enthalten. Wer der Kinetose nicht vorbeugt, kann so im Ernstfall schnell reagieren und gegen Übelkeit und Schwindel ankämpfen. Vorbeugend können 30 bis 60 Minuten vor Reiseantritt Arzneimittel gegen Reiseübelkeit eingenommen werden.
Für Kinder sind Präparate mit Dimenhydrinat in verschiedenen Darreichungsformen im Handel, diese können je nach Alter und Gewicht unterschiedlich dosiert werden. Der Arzneistoff unterdrückt die Wirkung des Botenstoffs Histamin und wirkt so Übelkeit und Erbrechen entgegen. Nach der Einnahme können die Kinder über Müdigkeit klagen. Kaugummis gegen Reiseübelkeit können ab dem sechsten Lebensjahr gekaut werden.
Homöopathisch kann mit Cocculus D6 oder Nux Vomica behandelt werden. Die Therapie sollte allerdings einige Tage vor Reiseantritt beginnen. Je nach Alter werden dreimal täglich drei bis fünf Globuli gelutscht. Im Akutfall kann dann auch halbstündlich ein Streukügelchen unter die Zunge gelegt werden. Tabacum kann angewendet werden, wenn außerdem Kreislaufprobleme auftreten.
Ein Tipp für Erwachsene: Ein bekanntes und gut wirksames Hausmittel ist Ingwer. Am besten hilft die Wurzel in Kapselform. Der Vorteil: Im Vergleich zu Dimenhydrinat macht Ingwer nicht müde und schränkt das Reaktionsvermögen nicht ein.
Eine Alternative zu Arzneimitteln sind Akupressurbänder.
Keine üppigen Mahlzeiten
Vor einer Reise ist Schmalhans Küchenmeister. Schwere oder fettige Kost sollte nicht auf dem Speiseplan stehen. Zwieback, Bananen oder Salat können den Magen-Darm-Trakt entlasten. Es sollte auf jeden Fall etwas gegessen und die Reise nicht mit leerem Magen angetreten werden. Auch auf kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee und Milch sollte besser verzichtet werden.
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