Heute ist Weltnichtrauchertag! Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Tag am 31. Mai 1987 erstmals ausgerufen. Das Motto in diesem Jahr lautet „Kill yourself Starter-Kit. Lass dich nicht manipulieren“. Die Werbung für E-Zigaretten und Tabak verspricht Coolness und Unabhängigkeit, doch Nikotin macht abhängig und auch nikotinfreie Produkte sind nicht ungefährlich. Rauchen ist also nicht nur eine schlechte Angewohnheit, sondern kann auch der Gesundheit schaden. Jeder Tag ist also der richtige Zeitpunkt, der Zigarette abzuschwören und den Rauchstopp zu starten. Aber wie?
Zugegeben, das Problem ist in der Regel nicht, mit dem Rauchen aufzuhören, sondern nicht wieder damit anzufangen. Ohne Zweifel: Der Rauchstopp beginnt im Kopf. Wer den Entschluss gefasst und einen starken Willen hat, sollte das Vorhaben auch in die Tat umsetzen, denn der erste Schritt ist bereits getan. Am besten wird der Tag X festgelegt, an dem der Rauchstopp beginnen soll.
Weg mit der Zigarette: Rauchstopp dank Schlusspunktmethode statt Ausschleichen
Durchschnittlich sieben Versuche braucht es, um mit dem Rauchen aufzuhören. Wer sein Vorhaben an einem festgelegten Tag in die Tat umsetzt, hat meist größeren Erfolg, dem Glimmstängel abzuschwören. Wer hingegen beschließt, weniger zu rauchen und die Zigaretten auszuschleichen, hat leider meist keinen Erfolg. Denn die Gefahr ist groß, wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Ein abruptes, aber geplantes Ende fällt vielen Rauchern leichter.
Unterstützung suchen
In Gemeinschaft fallen uns Dinge wie Sport oder Abnehmen leichter. Auch beim Rauchstopp können uns Sparringspartner helfen, den inneren Schweinehund auf dem Weg zum Nichtraucher zu überwinden. Denn die Versuchung lauert überall. Sich jeden Tag selbst für das Durchhalten auf die Schulter zu klopfen, ist zwar schön, aber Erfolge teilt man am liebsten mit anderen. Ein Freund, der Partner oder ein Familienmitglied kann Unterstützung und Begleitung in ein rauchfreies Leben sein.
Schlüsselreize meiden
Rauchen ist oft ein Ritual – zum morgendlichen Kaffee oder zu einem gemütlichen Abend mit einem Glas Wein gehört eine Zigarette. Wer seine Gewohnheiten kennt, sollte sie ablegen und neue schaffen und so bekannte Schlüsselreize vermeiden. So kann am Morgen ein Tee anstelle des Kaffees getrunken werden.
Nikotinersatz statt Zigarette für den Rauchstopp
Nikotin-haltige Pflaster, Kaugummis, Lutschtabletten, Inhaler und Sprays können Entzugserscheinungen mindern und den Rauchstopp erleichtern. Welches Produkt das richtige ist, ist individuell und hängt von den Rauchgewohnheiten ab. Pflaster und Co. führen dem Körper zwar Nikotin zu, allerdings werden nur geringe Plasmakonzentrationen erreicht – aber die Wirkung hält länger an. Welches Nikotinersatzpräparat passt, ist von den individuellen Rauchgewohnheiten abhängig.
Pflaster
Bei den transdermalen therapeutischen Systemen (TTS) gibt es zwei Varianten. Sie können das enthaltene Nikotin innerhalb von 16 oder 24 Stunden kontinuierlich abgeben. Beide Varianten werden am Morgen auf die Haut aufgeklebt und täglich gewechselt. Nikotinpflaster sind in verschiedenen Wirkstärken erhältlich. Welche Stärke infrage kommt, hängt von der Anzahl der pro Tag gerauchten Zigaretten ab. Mit der höchsten Dosierung beginnen all jene, die mehr als 20 Glimmstängel geraucht haben. Bis einschließlich 20 Zigaretten pro Tag wird mit der mittleren Dosierung begonnen. Nach etwa vier bis acht Wochen können die Pflaster schrittweise runterdosiert werden, bis schließlich nach zwölf Wochen Schluss mit dem Kleben ist. Wer dennoch nicht auf Nikotinersatz verzichten will, kann für weitere drei Monate auf Kaugummis & Co. umsteigen. Nach sechs Monaten sollte der Rauchstopp vollzogen sein.
Im Gegensatz zur Zigarette, bei der das Nikotin innerhalb kürzester Zeit in das zentrale Nervensystem gelangt und seine Wirkung entfalten kann, wird das Nikotin aus dem Pflaster über die Haut resorbiert und gelangt langsamer zum Gehirn. Bei der Nikotinersatztherapie werden geringere Plasmakonzentrationen erreicht, aber die Effekte halten dafür länger an. Suchtattacke und die Zufuhr von Nikotin sind voneinander entkoppelt.
Ein Beispiel: Wer mehr als 20 Zigaretten täglich geraucht hat, kann mit den Pflastern zu 25 mg (16 Stunden) beginnen. Diese werden über einen Zeitraum von acht Wochen am Morgen aufgeklebt und am Abend abgenommen. Im Anschluss wird runterdosiert: zwei Wochen à 15 mg und zwei Wochen à 10 mg. Wer bis zu 20 Zigaretten täglich konsumiert hat, beginnt mit acht Wochen zu 15 mg und fährt mit vier Wochen zu 10 mg fort.
Außerdem sind Nikotinpflaster mit einer Beladungsmenge von 52,2 mg, 35 mg und 17,5 mg im Handel, die das Nikotin über einen Zeitraum von 24 Stunden freisetzen. Jede Stärke kann über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen angewendet werden.
Kombi möglich
Wer sich für Nikotinpflaster entscheidet, muss sofort ganz mit dem Rauchen aufhören. Möglich ist jedoch eine Kombination von Pflastern und oralen Darreichungsformen. Eine maximale Nikotinzufuhr von 64 mg innerhalb von 24 Stunden sollte nicht überschritten werden. Wer mit dem Rauchen aufhören will und Nikotinersatzpräparate miteinander kombiniert, erhöht die Wahrscheinlichkeit, sein Vorhaben erfolgreich umzusetzen.
Kombiniert werden können Kaugummis, Lutschtabletten, Sprays oder Inhaler. Über einen Zeitraum von 24 Stunden sollten mit einem Pflaster zu 25 mg/16 Stunden nicht mehr als 16 Kaugummis zu je 2 mg oder 15 Lutschtabletten zu je 2 mg oder 32 Sprühstöße des Sprays oder 2 Patronen des Inhalers zu 15 mg kombiniert werden.
Kaugummis und Lutschtabletten haben einen Vorteil: Sie sind einfach zu handhaben und der Mund hat etwas zu tun. Aber Vorsicht, die Präparate sollten nicht einfach eingenommen werden, sonst kann das Suchtverhalten gefördert werden.
Inhaler haben ebenfalls einen Vorteil. Denn sie beschäftigen die Hände und ahmen das Rauchen nach, auch in Bezug auf das Sauggefühl.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Strovac: Kein Nutzen bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten?
Eine Blasenentzündung kommt selten allein. Genau sind viele Menschen mindestens einmal pro Jahr betroffen. Zur Behandlung und Vorbeugung wiederkehrender Harnwegsinfekte …
Antibiotika für Kinder: Besser nicht zu früh?
Dass Antibiotika mit Bedacht verordnet werden sollten – Stichwort Resistenzen –, ist bekannt. Das gilt besonders, wenn diese bei Kindern …
Erhöht Milch das Risiko für Herzkrankheiten?
Milch- und Milchprodukte haben bei vielen Menschen einen festen Platz auf dem Ernährungsplan. Doch zu viel davon kann gefährlich werden, …