Niemand redet gerne über Verstopfung und doch würden wir unser Leid einmal im Monat gerne teilen. Denn vor allem während der Periode sind Blähungen und Verdauungsbeschwerden ein Thema, ebenso in der Schwangerschaft. Übeltäter sind die Hormone. Eine entscheidende Rolle spielt Progesteron bei der Verdauung.
Stimmungsschwankungen, Heißhungerattacken und Bauchschmerzen; während der Periode leiden Frauen unter verschiedenen Beschwerden. Doch auch die Verdauung läuft außer Plan. Vor allem vor und während den Tagen gehen vermehrt Winde ab und der Darm ist träge und dann kommt plötzlich der Durchfall. Für das Durcheinander im Verdauungstrakt sind Progesteron und Prostaglandine verantwortlich.
Progesteron und Verdauung
Kurz bevor die Monatsblutung ansteht, stehen noch Verstopfung, Blähbauch und Heißhungerattacken auf der Tagesordnung. Doch dann wird alles anders. In den ersten vier bis sieben Tagen der Periode wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Kam es zu keiner Schwangerschaft, weil keine Eizelle befruchtet wurde, wird die „alte“ Gebärmutterschleimhaut nicht benötigt und über die Monatsblutung hinausbefördert. Weil der Progesteronspiegel in dieser Zyklusphase abfällt, kommt es zur Kontraktion der Gebärmutter, was das Abstoßen der Schleimhaut fördert. Gleichzeitig kommt aber auch der Darm in Bewegung, was wiederum den Durchfall zu Beginn der Monatsblutung erklärt.
Progesteron oder auch Gelbkörperhormon bereitet die Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vor und hält diese aufrecht. Produziert wird das Hormon nach dem Eisprung, die Gebärmutter wird besser durchblutet und die Muskulatur entspannt sich – auch die im Darm. Verstopfung und Blähungen sind die Folge. Spürbar ist das etwa ab dem fünften Zyklustag und kann bis zum Eintritt der Periode andauern.
Die Plazenta produziert Progesteron während der Schwangerschaft, das erklärt, warum viele Schwangere unter Verstopfung leiden.
Prostaglandine sind während der Periode für die Krämpfe verantwortlich und den Durchfall. Die Kontraktion der Gebärmutter ist nötig, um die „alte“ Schleimhaut abzustoßen. Aber Prostaglandine können auch die glatte Muskulatur des Darms anregen und so zu Krämpfen, Blähungen und Durchfall führen.
Was hilft?
Gegen die Verstopfung helfen Bewegung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr sowie Flohsamenschalen oder auch Trockenobst oder der Griff zu Sauerkrautsaft oder einem warmen Wasser am Morgen. Gegen die lästigen Blähungen und Darmgeräusche können Entschäumer oder Bauchmassagen zum Einsatz kommen.
Pille ist machtlos
Wer die Pille einnimmt, täuscht dem Körper eine Schwangerschaft vor. Der Progesteronspiegel ist gleichbleibend hoch und somit die Verdauung gleichbleibend träge.
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