Covid-19-Patienten zeigen ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Lungenembolien. Die genaue Ursache ist jedoch noch unklar. Allerdings ermöglicht die Erkenntnis eine bessere Behandlung der Betroffenen – beispielsweise mit Antikoagulantien.
Wissenschaftler des Hasso Plattner Instituts und des neuen Mount Sinai Covid Informatics Center der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York City haben herausgefunden, dass Covid-19-Patienten, die stationär mit Blutverdünnern behandelt wurden, bessere Überlebenschancen haben, als jene positiv getesteten Patienten, die nicht mit einem Blutverdünner therapiert wurden. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „Journals of the American College of Cardiology“ veröffentlicht.
Antikoagulantien bei Covid-19
Die Wissenschaftler haben Datensätze von 2.773 Covid-19-Patienten, die zwischen dem 14. März und 11. April 2020 in das amerikanische Krankenhaussystem Mount Sinai Health System in New York City aufgenommen wurden, ausgewertet. Weil Covid-19-Patienten ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Lungenembolien zeigen, untersuchte das Team die Überlebensrate von Patienten, die mit einem Blutverdünner behandelt wurden, im Vergleich zu jenen, die keine Antikoagulantien erhalten hatten.
Die Beobachtungen zeigen, dass 786 Covid-19-Patienten (entspricht 28 Prozent), die mit einer höheren Dosis an Blutverdünnern als ursprünglich zur Prophylaxe verabreicht wird und der Dosis, die zur Behandlung oder bei Verdacht eines Blutgerinnsels Anwendung findet, behandelt wurden, sowohl auf der Intensivstation als auch außerhalb einen besseren Genesungsverlauf hatten.
Außerdem stellten die Forscher fest, dass die Wirkung der Blutverdünner bei beatmeten Patienten stärker ausgeprägt war – etwa 63 Prozent der intubierten Patienten, die nicht mit Blutverdünnern behandelt wurden, starben. Zum Vergleich: Bei den intubierten Covid-19-Patienten, die mit einem Blutverdünner behandelt wurden, lag die Zahl bei etwa 29 Prozent.
„Diese Studie ist erst der Anfang für umfassendere Analysen mit bis zu 5.000 Covid-19-positiven Patientinnen und Patienten, bei der wir die Wirksamkeit von drei verschiedenen Gerinnungshemmern evaluieren werden und dann vielleicht diese Daten für zukünftige klinische Studien verwenden können“, sagt der leitende Studienautor Girish Nadkarni, Ärztlicher Direktor am Hasso Plattner Institute.
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