Romantik pur, rosarote Brille und: Friede, Freude, Eierkuchen. Hach, was sind Beziehungen schön – zumindest am Anfang! Vergehen erst einmal Monate oder Jahre, geht die Romantik oft im Alltag unter. Nicht selten ist es dann soweit und ehemals verknallte Paare trennen sich. Wie lässt sich Beziehungsfrust mit einer Paartherapie verhindern?
Paartherapie wird salonfähiger – zum Glück!
Paartherapie? Wir doch nicht! Bis vor Kurzem hätten die meisten Menschen noch nicht freiwillig zugegeben, Beziehungshilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Spätestens mit dem Podcast „Paardiologie“ von Autorin und TV-Moderatorin Charlotte Roche und ihrem Mann hat sich etwas getan: Paartherapie wird salonfähiger – und das ist auch gut so. Denn wenn zwei keine Worte mehr finden, kann jemand Drittes vielleicht helfen. Lest hier, was euch bei einer Paartherapie erwartet und wann sie sinnvoll ist:
An wen richtet sich eine Paartherapie?
Eigentlich an alle Paare! Es muss nicht erst die große Krise herrschen, um einen Blick von außen auf die eigene Beziehung zuzulassen. In jeder Beziehung gibt es das ein oder andere Reizthema. Sobald man das Gefühl hat, nicht mehr mit seinem Partner darüber reden zu können, sollte man über eine Therapie nachdenken. Offensichtlichere Gründe für einen Gang zum Therapeuten können Fremdgehen oder ein einseitiger Wunsch nach Trennung sein.
Was passiert in den Sitzungen?
Erst einmal lernt ihr eure Therapeutin oder euren Therapeuten in einer Art Schnupperstunde kennen. Nach dieser ersten Sitzung könnt ihr entscheiden, ob ihr euch miteinander wohlfühlt und ob ihr weitere Termine vereinbaren möchtet. Dazu müsst ihr euch auch nicht sofort vor Ort äußern, sondern könnt ein paar Nächte darüber schlafen. Und keine Angst vor der ersten Sitzung! Viele Paare glauben, dass die/der Therapeut/in wie ein Schiedsrichter fungiert, der nach einem Schuldigen sucht und sich dann auf die Seite eines Partners schlägt. So ist es ganz und gar nicht. In erster Linie wird euer Therapeut oder eure Therapeutin erst einmal nur zuhören.
Wie kann Paartherapie helfen?
Manchmal ist die Situation zwischen Paaren einfach so verfahren, dass sie nicht allein wieder herausfinden. Meistens liegt es daran, dass zwischen den Partnern eine Kommunikationsstörung vorliegt. Hier kann euch die Therapeutin oder der Therapeut Impulse geben, um wieder liebevoller und konstruktiver miteinander ins Gespräch zu kommen. Manchmal ist es auch Teil der Sitzung, spezielle Übungen und Rollenspiele durchzuführen, um den Blickwinkel des anderen besser zu verstehen.
Paartherapie: Was ist, wenn der Partner nicht mitkommen möchte?
Es kann sehr gut sein, dass dein Partner nicht gerade begeistert von der Idee einer Paartherapie ist. Zwingen solltest du ihn oder sie nicht dazu. Vielleicht kannst du ihr oder ihm aber behutsam in Gesprächen vermitteln, wie wichtig es dir ist. Falls alles nichts hilft, kannst du dir auch überlegen, dir erst einmal einen Einzelberatungstermin geben zu lassen. Vielleicht traut sich dein Partner bei einem der nächsten Male dann als „Angehöriger“ mit. So bekommt er oder sie nicht das Gefühl, zu sehr im Mittelpunkt stehen zu müssen. Vielen fällt der Einstieg dann etwas leichter.
Wie finde ich die richtige Therapie?
Am besten ist es immer, wenn ihr auf Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis zurückgreifen könnt. So erfahrt ihr bereits im Vorfeld, wie die Sitzung ablaufen wird und werdet nicht „ins kalte Wasser geworfen“. Leider gibt es aber immer noch einige Paare, die nicht so gerne über ihre Therapieerfahrungen reden. Wenn ihr also bei der Suche auf euch allein gestellt seid, könnt ihr bei folgenden Anlaufstellen Kontakte bekommen:
- Diakonisches Werk oder Caritas (beide Einrichtungen bieten Ehe-/Partnerberatungen an)
- Öffentliche städtische Beratungsstellen (zu finden auf der Homepage deiner Stadt)
- Pro-Familia-Beratungsstellen
Sehr gut findet man Paartherapeut/innen auch über das einfache Googeln. Viele Therapeuten und Therapeutinnen haben ausführliche Websites, auf denen sie sich vorstellen und von ihrer Arbeitsweise berichten. Schaut euch einfach mal mehrere Seiten an und verschafft euch einen Überblick. Viel Erfolg!
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