Das Coronavirus ist nicht nur eine gesundheitliche Belastung für den Körper selbst, sondern auch für die Psyche und ein Stresstest für uns alle. Kontaktsperre, geschlossene Kitas und Schulen sowie Restaurants und Bars schränken unseren Alltag und unsere sozialen Kontakte erheblich ein. Daher gilt es sich nicht nur vor dem Virus zu schützen, sondern auch vor Einsamkeit und Angst sowie seelischem Stress und daraus resultierenden psychischen Erkrankungen.
Häusliche Isolation und Quarantäne sind Ausnahmesituationen. Alleinlebende leiden unter Einsamkeit und in Familien steigt das Konfliktpotential. Für unsere Psyche ist die Isolation in den eigenen vier Wänden eine große Belastung mit unterschiedlichen Stressoren wie beispielsweise Angst vor Ansteckung, Langeweile, finanziellen Nöte und Ängste oder auch Frustration und Fehlinformationen. Die Folgen können Schlafstörungen oder Depression sein. Auch bei Apothekenangestellten, die zum Teil in Schichten arbeiten, ist die seelische Belastung groß. Mit einigen Tipps lässt es sich besser mit der neuartigen Ausnahmesituation umgehen.
Positiv denken
Zugegeben, der Tipp klingt auf den ersten Blick ziemlich abgedroschen. Aber es ist wichtig, dass die negativen Gefühle keine Überhand gewinnen und wir uns in Angst, Sorgen und Frustration hineinsteigern. Wir sollten uns feste Grübelzeiten von 10 bis 20 Minuten pro Tag setzen. Bei aller Isolation sollten wir uns vor Augen halten, dass auch diese schwierige Ausnahmesituation vorüber geht. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass Kontaktsperre und Abstandhalten eine positive Wirkung gegen die Ausbreitung des Virus haben und so Risikogruppen – zu denen auch einige unserer Liebsten zählen – vor einer Infektion schützen.
Struktur
Zusätzliche apothekenfreie Tage oder das Eintauschen von HV und Backoffice gegen Kinderbetreuung können im Chaos oder einem Tag im Pyjama enden. Darum ist es wichtig, jedem Tag eine feste Struktur zu geben, mit Essens-, Schlafens-, Spiel- oder Lernzeiten. Eine To-do-Liste kann dem Tag zusätzlich Struktur geben. Keller oder Schrank sollten schon lange aufgeräumt oder Papiere sortiert werden. Wird das Tagesziel erreicht, winkt ein Highlight.
Informationen bewusst konsumieren
Keine Nachrichten sind gute Nachrichten – ein flotter Spruch, der in gewisser Weise zutrifft. Rund um die Uhr werden wir mit Nachrichten zum Coronavirus versorgt. Und wer viel hört oder liest, macht sich auch viele (negative) Gedanken. Außerdem kann ein 24/7-Medienkonsum uns psychisch überfordern. Daher ist es wichtig, ausgewählte und verlässliche Informationen zu konsumieren, die ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung geben. Achtung: Es sind zahlreiche Falschmeldungen zu Covid-19 im Umlauf. Um auf dem Laufenden zu bleiben, genügt in der Regel ein tägliches Update aus einer zuverlässigen Quelle.
Soziale Kontakte trotz Entfernung pflegen
Unser soziales Netzwerk ist größer als wir denken. Telefon, Videochats, soziale Netzwerke und Co. helfen uns, mit unseren Liebsten, Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Aber Achtung: von Panikmachern, Verschwörungstheoretikern und Miesepetern, die negative Gedanken verursachen, sollten wir uns besser fernhalten.
Atmung, Entspannung und Sport
Wer Angst hat, kann sich nicht gleichzeitig entspannen und wer sich entspannt, hat nicht zur gleichen Zeit Angst. Darum ist es wichtig, sich Zeiten der Entspannung zu schaffen. Dabei können verschiedene Entspannungstechniken helfen. Sport ist auch in den eigenen vier Wänden möglich, auch wenn die Wohnung noch so klein ist. Außerdem wirkt sich Bewegung positiv auf unsere Psyche aus.
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