Die Corona-Krise stellt das gesamte Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. In Apotheken herrscht Ausnahmezustand und auch beim Großhandel läuft der Betrieb auf Hochtouren. Um den Bestellungen nachzukommen und die Arzneimittelversorgung sicherzustellen, wechseln die Großhändler in den Krisenmodus. Retouren sind mit Ausnahme von Mängelrügen nicht mehr möglich, Verbundlieferungen werden temporär eingestellt und auch Lieferverzögerung können nicht ausgeschlossen werden.
Schulen und Kitas sind geschlossen. Das trifft auch den Großhandel. Aufgrund der Einschränkungen fallen einzelne Mitarbeiter aus, die ihre Kinder betreuen oder Angehörige und Betroffene versorgen müssen. Um die flächendeckende Arzneimittelversorgung sicherzustellen, haben die Großhändler bestimmte Maßnahmen ergriffen.
Phoenix
Alle verfügbaren Mitarbeiter konzentrieren sich auf den Warenfluss. Gebiets- und Verkaufsleiter sowie Verwaltungsmitarbeiter werden im Lager eingesetzt, um Personalengpässe abzufangen. Im Umkehrschluss sind die Mitarbeiter nur reduziert erreichbar.
Bestellungen
Die Anzahl der Wannen wird reduziert, so soll das Transportvolumen gesenkt werden. Das bedeutet: Einzelne Aufträge werden zusammengeführt – die Anzahl der zur Verfügung stehenden MSV3-Bestellmöglichkeiten ist seit 18. März auf eine Auftragskennung und eine Auftragsart (NO) reduziert. Apotheken sollen von Kleinstbestellungen absehen. Bei einem Monatsbezug von weniger als 25.000 Euro werde ab sofort eine Servicepauschale von 250 Euro berechnet.
Verbund
Die hohe Nachfrage im gesamten Bundesgebiet erschwere den Warenaustausch zwischen den einzelnen Niederlassungen. Daher werden Verbundlieferungen temporär eingestellt.
Lieferverzögerungen/Leergut
Der Fokus liege auf der notwendigen Arzneimittelversorgung. Daher könne es bei Randsortimenten, Servicedispositionen oder Überweisern zu Verzögerungen in der Abwicklung kommen. Ohnehin sei aufgrund der gestiegenen Nachfrage in den nächsten Tagen und Wochen mit Lieferverzögerungen zu rechnen. „Wir setzen alles daran, Ihnen Ihre Ware so schnell wie möglich zukommen zu lassen, können Sie aber vorübergehend nicht mehr im Detail über jede Verspätung informieren.“
Apotheken werden gebeten, leere Transportbehälter schnellstens wieder zurückzugeben.
Kundenservice und Retouren
Apotheken werden gebeten, die Anrufe auf ein Minimum und die wichtigsten Themen zu reduzieren.
Bis auf Weiteres sind mit Ausnahme von Mängelrügen keine Retouren möglich – insbesondere keine BtM- und Kühlretouren. Mängelrügen sollen innerhalb von zwei Tagen dem Fahrer persönlich übergeben werden.
Gehe
„Das Bestellvolumen befindet sich bei uns aktuell auf einem historischen Höchststand. Gleichzeitig stehen uns durch Schließungen von Kitas und Schulen nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gewohnten Umfang zur Verfügung“, schreiben die beiden Geschäftsführer Andreas Thiede (Vertrieb & Marketing) und Michael Uhlmann (Organisation & Logistik).
Telefonische Erreichbarkeit
Call Center und Auftragsannahmen sollen nur in dringenden Fällen kontaktiert werden. Die telefonische Erreichbarkeit liege nicht auf dem gewohnten Niveau. Die Aufrechterhaltung des operativen Betriebs in den Niederlassungen habe höchste Priorität, daher unterstützten alle verfügbaren Mitarbeiter bei der Bereitstellung der bestellten Produkte.
Leergut, Retouren und Verbund
Apotheken sollen leere Transportbehälter unmittelbar nach der Warenannahme zurückschicken.
Apotheken werden gebeten, bis auf Weiteres von Retouren abzusehen. Ausnahme sind dringende Mängelrügen. Verbundlieferungen werden temporär gestrichen.
Lieferverzögerungen
„Wegen des extrem gestiegenen Bestellvolumens sind Auswirkungen auf unseren Tourenplan unvermeidlich“, teilt der Großhändler mit. „Wir bitten Sie um Ihr Verständnis dafür, dass es zu Verspätungen oder – im Einzelfall – sogar Absagen von Touren kommen kann.“
Noweda
Auch Noweda wechselt in den Krisenmodus und passt Abläufe aufgrund der Corona-Krise an.
Retouren
Ab sofort werden keine Retouren mehr angenommen. Eine Ausnahme sind Mängelrügen, die innerhalb von 14 Tagen beim Großhändler eingehen müssen.
Lieferverzögerungen und Leergut
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage sind Verspätungen bei der Auslieferung möglich. Der Großhändler behält sich vor, bedingt durch Personalausfälle Randsortimente von der Belieferung auszunehmen. Transportwannen sollen nach dem Ausräumen zeitnah den Fahrern wieder mitgegeben werden.
Erreichbarkeit, Bestellungen und Verbundlieferungen
Servicepersonal und Verwaltungsmitarbeiter der Noweda helfen derzeit mit, alle Bestellungen schnellstmöglich zu kommissionieren und auszuliefern. Daher ist die Erreichbarkeit derzeit eingeschränkt.
Die Auftragsteilung werde reduziert und Verbundlieferungen temporär eingestellt.
Alliance
Auch Alliance reduziert die Anzahl der Transportbehälter und fügt einzelne Aufträge zusammen. Mit Ausnahme von Mängelrügen sind derzeit keine Retouren möglich – insbesondere keine BtM- und Kühlretouren. Apotheken werden um eine „rationelle Bestellweise“ gebeten und sollen leere Transportbehälter schnellstmöglich wieder zurückgeben.
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