Ob in der Rezeptur, im Handverkauf oder im Backoffice – PTA sind heute aus der Apotheke nicht mehr wegzudenken. Dabei gibt es den PTA-Beruf offiziell noch gar nicht mal so lange. Am 18. März wird der Beruf 52 Jahre alt. Doch wie kam es dazu und wie entstand der PTA-Beruf?
Vor rund 50 Jahren starteten die ersten PTA-Schüler ihre Ausbildung. Kurz zuvor, am 18. März 1968 wurde das entsprechende Gesetz für den PTA-Beruf beschlossen, dass letztlich am 24. März 1968 in Kraft trat. Erste Forderungen nach einem offiziellen Berufsbild für die Apothekenmitarbeiter*innen kamen jedoch schon in den 50er Jahren auf. So wurde auf der Hauptversammlung des Deutschen Apothekertages 1954 die Schaffung eines „mittleren“ Personals in der Apotheke diskutiert. Diese Bezeichnung sollte für Personen gelten, die in der Apotheke tätig sind, ohne jedoch Apotheker*innen zu sein.
Schon gewusst? Hintergrund der Forderung war der Wunsch, Apotheker*innen bei ihrer Arbeit zu entlasten – insbesondere im Labor sowie der Rezeptur. Denn in den 50er und 60er Jahren mussten noch weitaus mehr Arzneimittel von Apotheken selbst hergestellt werden. Nach und nach wurden PTA jedoch auch immer mehr im Handverkauf eingesetzt und sind inzwischen echte Allrounder.
Wie waren die Reaktionen auf den Wunsch nach einem PTA-Beruf?
Als die Forderung nach einem neuen Berufsbild erstmals aufkam, waren die Zweifel daran groß. So gab es einerseits die Furcht vor einer Abwertung des Apothekerberufes, wenn auch Menschen ohne die entsprechende Qualifikation offiziell in der Apotheke tätig wären. Zum anderen wurde der Nutzen des PTA-Berufes eher skeptisch betrachtet. Immerhin hätten die Mitarbeiter*innen keine Vertretungsbefugnis, sodass weiterhin die Anwesenheit des Apothekers erforderlich wäre. Daher wurde der Vorschlag letztlich abgelehnt. Dennoch hielt sich die Idee über mehrere Jahre hinweg.
Wann entstand der PTA-Beruf?
Auf einem weiteren Apothekertag im Jahr 1961 fand sich letztlich eine Mehrheit, die für die Einführung eines „pharmazeutischen Hilfsberufes“ plädierte, doch erst sieben Jahre später war es dann soweit und das Gesetz über den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten wurde beschlossen. Obwohl sich selbst der Bundesverband der Angestellten in Apotheken zunächst gegen den PTA-Beruf aussprach, setzte er sich nach der Verabschiedung des Berufsgesetzes unter anderem für tarifliche Vereinbarungen ein. Nachdem sich das entsprechende Gesetz seit seinem Inkrafttreten kaum verändert hat, wurde Ende 2019 eine Reform beschlossen, die 2023 in Kraft treten soll. Damit wird unter anderem die PTA-Ausbildung neu geregelt und die Beratungskompetenz von PTA gestärkt.
Seit seiner offiziellen Entstehung vor 52 Jahren hat sich der PTA-Beruf deutlich verändert. Von einem ursprünglich reinen Assistenzberuf hin zu einer verantwortungsvollen Tätigkeit, bei der das Wohl der Kund*innen im Vordergrund steht.
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