ThermaCare Wärmeauflagen für größere Schmerzbereiche werden in zwei Chargen auf Großhandelsebene freiwillig zurückgerufen. Betroffen sind die Packungen zu vier Stück. Als Ursache meldet Pfizer einen Herstellungsfehler.
Bei den zurückgerufenen Packungen handelt es sich um Ware, die bereits seit Längerem ausgeliefert wurde. Vom freiwilligen Rückruf auf Großhandelsebene betroffen sind die Charge T73713, die von November 2017 bis Januar 2018 ausgeliefert wurde und die Charge T48946, die zwischen Februar 2018 und Mai 2019 ausgeliefert wurde. Das angegebene Haltbarkeitsdatum der ThermaCare Wärmeauflagen für größere Schmerzbereiche ist der 31. August 2020.
Darum müssen die ThermaCare Wärmeauflagen zurück
Grund für den freiwilligen Rückruf ist ein Herstellungsfehler, der in vereinzelten Fällen zu beschädigten und undichten Wärmezellen der Rückenauflagen geführt haben kann. Daraus ergebe sich ein erhöhtes Risiko von Reizungen, Verbrennungen, Schwellungen, Ausschlägen oder anderen Hautveränderungen, die durch direkten Kontakt von Haut und Inhalt der Wärmezellen möglich seien.
In den patentierten Wärmezellen von ThermaCare befindet sich ein schwarzer, körniger Inhalt – ein Gemisch aus Eisenpulver, Aktivkohle, Wasser und Natriumsalzen. Erkennt der Anwender einen Defekt der Wärmezellen, dürfen die Wärmeauflagen nicht angewendet werden. Ein entsprechender Hinweis ist auf der Verpackung zu finden.
Wie funktioniert ThermaCare?
ThermaCare nutzt das Prinzip der Oxidation von Eisen. So entsteht bei Anwesenheit von Luftsauerstoff eine konstante Wärme von 40 Grad, die mindestens acht Stunden anhalten soll. Wärme kann die Durchblutung tief im Muskel anregen und den Schmerz lösen und lindern. Die entstehende konstante Tiefenwärme kann eine anhaltende Vasodilation des Muskelgewebes erreichen: Dadurch kann der Muskel besser mit Sauerstoff, Nährstoffen und Proteinen versorgt werden. Der Heilungsprozesses wird gefördert sowie Verspannungen und Schmerzen gemindert.
Von Pfizer zu Angelini
Der Rückruf erfolgt noch durch Pfizer, da es sich um ältere Chargen handelt. Das Bundeskaratellamt hatte jedoch im Januar dem Wechsel der Wärmeauflagen von Pfizer zu Angelini zugestimmt. Die Marke soll verkauft werden, weil Pfizer seine OTC-Sparte in ein Joint Venture mit GlaxoSmithKline (GSK) einbringen will. Weil die beiden Konzerne im Bereich der Schmerzmittel zur äußerlichen Anwendung mit Voltaren bereits einen Top-Seller im Portfolio haben, stimmte die EU-Kommission dem Deal nur unter der Maßgabe zu, dass Thermacare abgegeben wird.
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