Menschliches Versagen? In Österreich dürfen wieder Noscapin-haltige in der Apotheke hergestellte Rezepturen abgegeben werden. Die gemeldeten Vergiftungserscheinungen sind nicht auf eine Verunreinigung des Wirkstoffes zurückzuführen.
Was war geschehen?
Vor knapp einer Woche warnte das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) dringend vor der Anwendung von magistral hergestellten Noscapin-Hustensäften. Auch Zäpfchen sollten vorsichtshalber keine Anwendung finden. Der Grund: In Niederösterreich waren zwei Zwischenfälle im Zusammenhang mit in der Apotheke hergestelltem Noscapin-Hustensaft bekannt geworden. Kleinkinder mussten aufgrund von Vergiftungserscheinungen medizinisch behandelt werden. Laut Behörde gab es den Verdacht auf eine Verunreinigung des Wirkstoffes mit Atropin. Es bestand der dringende Verdacht auf eine gesundheitsgefährdende Verwechslung bei der Abfüllung.
BASG gibt Entwarnung
Nachdem die Wirkstoffproben vom Hersteller und den beiden betroffenen Apotheken untersucht wurden, könne Entwarnung gegeben werden. Die Ausgangssubstanz ist sauber. „Die Analyseergebnisse bestätigen die Identität des Wirkstoffes Noscapin in den untersuchten Proben. Der Verdacht auf eine systematische oder chargenbezogene Verunreinigung oder Verwechslung mit dem Wirkstoff Atropin oder anderen Substanzen hat sich nicht bestätigt“, teilt das BASG mit.
Menschliches Versagen?
Die zwei gemeldeten Vergiftungserscheinungen dürften laut ermittelnden Behörden durch menschliches Versagen bei der Zubereitung verursacht worden sein. Die Fehler sind in zwei voneinander unabhängigen Fällen, also in zwei Apotheken, aufgetreten.
Die Ermittlungen im Umfeld der Apotheken dauern noch an. Die Kammer sprach von „bedauerlichen menschlichen Fehlern in zwei Apotheken.“
Apotheker fertigen seit einiger Zeit Noscapin-Rezepturen selbst an, denn das entsprechende Fertigarzneimittel wurde vor einigen Jahren vom Markt genommen. Über den Großhandel können die Rezepturen auch bei spezialisierten Apotheken angefordert werden.
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