Exforge HCT: Weg frei für Generika
Blutdrucksenker ist generisch: Zu Exforge HCT (Amlodipin/Valsartan/Hydrochlorothiazid (HCT), Novartis) sind zum 1. November die ersten Generika gelistet. Rabattverträge gibt es bislang noch keine.
Novartis bekommt nun auch für Exforge HCT Konkurrenz: Die ersten Generika listen 1A Pharma, Hexal, Aliud und TAD. „Das Patent für Exforge HCT ist per 21. Oktober 2019 abgelaufen, Schutzpatente liegen keine vor“, so das Unternehmen.
Die Kombination wird einmal täglich – am Morgen – eingenommen und ist zur Behandlung der essenziellen Hypertonie als Ersatztherapie bei Erwachsenen zugelassen, deren Blutdruck durch die Kombination aus Amlodipin, Valsartan und HCT, entweder in Form der drei einzelnen Komponenten oder als Zweierkombi und einer Einzelkomponente, ausreichend kontrolliert ist.
Wirkstoffcheck
Die Fixkombination ist in unterschiedlichen Stärken erhältlich.
Amlodipin hemmt den Calciumeinstrom in die Herzmuskelzellen und besitzt blutdrucksenkende Eigenschaften. Zurückzuführen sind diese auf eine direkt relaxierende Wirkung auf die glatte Gefäßmuskulatur. Die Folge ist eine Senkung des peripheren Gefäßwiderstandes. Denn: Die Kontraktilität des Herzmuskels ist Calcium-abhängig und wird durch dessen Einstrom reguliert.
Valsartan ist ein spezifischer Angiotensin-II-Rezeptorantagonist und blockiert selektiv den AT1-Rezeptor. Der Arzneistoff bewirkt eine Gefäßerweiterung und reduziert die Ausschüttung von Aldosteron. Die Natrium- und Wasserausscheidung werden erhöht.
HCT ist ein Thiazid-Diuretikum und wird bei Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder Ödemen eingesetzt. Der Arzneistoff hemmt reversibel den Natrium-Chlorid-Cotransporter im distalen Tubulus. Natrium und Lösungswasser werden ausgeschieden. Infolge des Natrium-Kalium-Austausches nimmt auch die Kaliumausscheidung zu.
Vorsicht bei Vitamin D und HCT: Unter Umständen kann ein erhöhter Calciumspiegel in Plasma und Urin auftreten. Der Grund für die Hyperkalzämie ist eine verminderte renale Calciumausscheidung.
Ein Blick zurück
Streit gab es zuletzt um die Generika zu Exforge (Amlodipin/Valsartan, Novartis). Die ersten Nachahmerpräparate kamen 2017 auf den Markt. Bereits ein Jahr später waren sie wieder verschwunden. Der Originator hatte eine einstweilige Verfügung erwirkt. Das Patent für Exforge wurde bis Juli 2019 bestätigt. Doch nach dem Einspruch der Generikahersteller wurde am 11. März das europäische Patent widerrufen. Im Frühjahr feierten die Generika ihr Comeback.
Mehr aus dieser Kategorie
Signatur/BSNR/LANR: Keine Prüfpflicht beim E-Rezept
Mit dem E-Rezept sollen Retaxationen aufgrund von Formfehlern der Praxen der Vergangenheit angehören. Eigentlich. Denn auch bei elektronischen Verordnungen gibt …
Stückeln: Zuzahlung muss günstigste Variante sein
Muss aufgrund eines Lieferengpasses gestückelt werden, kann sich die Berechnung der Zuzahlung schwierig gestalten. Denn diese muss für Versicherte, der …
LANR: Retax ausgeschlossen?
Ärzt:innen, die mit den gesetzlichen Kassen abrechnen, wird eine Lebenslange Arztnummer (LANR) zugeordnet. Eine Prüfpflicht haben Apotheken zwar nicht – …