Geld ist ein sensibles Thema, denn über Geld spricht man nicht. Eine PTA verdient in den zwei ersten Berufsjahren laut Tarif 2078 Euro brutto pro Monat. Das ist nicht viel. Die Steigerung ist außerdem nicht groß, bedenkt man, dass es ab dem 15. Berufsjahr lediglich 500 Euro mehr gibt. Viele PTA scheuen sich vor einer Gehaltsverhandlung. Wer aber mehr verdienen will, muss über seinen eigenen Schatten springen und Eigeninitiative zeigen, schließlich ist das Gehalt frei verhandelbar – auch wenn ein Tarifvertrag vorliegt. Wer gut vorbereitet in das Gespräch geht, hat gute Erfolgschancen.
Termin vereinbaren
Die Frage nach mehr Gehalt ist nichts Negatives. Sei selbstbewusst, denn von allein rückt der Chef nur in seltenen Fällen mehr Geld raus. Über das Gehalt redet man nicht zwischen Tür und Angel, darum ist es wichtig für das Gespräch einen Termin zu vereinbaren. Der beste Zeitpunkt ist, wenn die Apotheke Erfolge verzeichnet. Daher sollte der Termin möglichst nicht in das „Sommerloch“ gelegt werden.
Den richtigen Einstieg finden
Zum Beginn der Gehaltsverhandlung solltest du nicht gleich mit der Tür in Haus fallen. Zum Einstieg kann die eigene Leistung in den Vordergrund gestellt werden. Welche Schwerpunkte und besonderen Kenntnisse, Fort- und Weiterbildungen, hat man und welchen Nutzen zieht die Apotheke daraus? Wie viele Zusatzverkäufe werden beispielsweise generiert? Erwähnt werden sollte auch die eigene Flexibilität, einzuspringen, wenn Kollegen ausfallen. Mehr Geld heißt häufig auch mehr Verantwortung.
Wichtig ist es dabei, selbstbewusst aber nicht aggressiv oder arrogant zu sein. Die eigene Leistung ist das beste Argument. Außerdem ist darauf zu achten, Argumente, die aus Sicht des Chefs gegen eine Gehaltserhöhung sprechen, vorwegzunehmen.
Nicht zu hoch pokern
Die Gehaltsvorstellung sollte realistisch sein. Wer zu hoch ansetzt, kann schneller abgewiesen werden. Üblich sind übertarifliche Bezahlungen von 10 oder 20 Prozent. In umsatzstarken Apotheken kann auch mehr möglich sein. Das neue Wunschgehalt sollte Zusatzzahlungen der Apotheke wie beispielsweise die Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel berücksichtigen. Wie tief der Chef in die Tasche greifen kann, hängt von der Wirtschaftlichkeit der Apotheke ab. Berücksichtigt sollten auch die durchschnittlichen Gehälter der Kollegen sein und die eigene Berufserfahrung.
Vielleicht doch lieber mehr Urlaub?
Verweigert der Chef den Wunsch nach einer Gehaltserhöhung, ist das zwar schade, aber kein Grund für schlechte Laune. Halte an deinen Argumenten fest, denn oft ist eine neue Arbeitskraft teurer als eine Lohnerhöhung. Vielleicht ist auch ein Kompromiss wie eine Erhöhung der Urlaubstage oder Verkürzung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn möglich.
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