Heute wieder Crocs? Und was war mit dem Friseurtermin? Dein Kittel knittert lustlos vor sich hin? Dann solltest du heute besser einen großen Bogen um den Berliner Stilberater Andreas Reh machen.
Oder genau nicht. Denn der Mann kann Unternehmen optisch retten – er weiß, wie das mit dem Dresscode im Job geht. Und er weiß, was gar nicht geht. Crocs zum Beispiel, diese ebenso praktischen wie hässlichen Plastikschuhe, die man auch an PTA-Füßen findet: „Diese Schuhe lassen sie wie Enten aussehen und wirken weder stilvoll noch professionell. Moderne Apotheken sind offener gestaltet als früher – der Kunde sieht also auch die Schuhe“, sagt der Experte. Es sind die vermeintlich kleinen Details, die zählen.
„Apotheken müssen heute immer mehr um ihre Kunden kämpfen, da ist ein gepflegtes Erscheinungsbild der Mitarbeiter wichtig“, sagt der Experte. Und fügt lächelnd hinzu: „Das äußere Erscheinungsbild des Teams ist die Visitenkarte des Unternehmens. Nur wenn das Geschäft egal ist, kann es egal sein, wie die Mitarbeiter aussehen.“
„Apothekenpersonal soll Kompetenz, Sauberkeit und Freundlichkeit ausstrahlen. Wenn der Kunde die PTA erblickt und entsetzt denkt ‚Zu der will ich nicht, ich möchte lieber mit der Kollegin sprechen‘, herrscht Handlungsbedarf. Das Outfit ist das Aushängeschild des Unternehmens.“ Ein schlechter optischer Eindruck ist wie eine schlechte Beratung: Der Kunde fühlt sich zumindest im Unterbewusstsein unwohl und geht das nächste Mal vielleicht zur Konkurrenz.
„Eine perfekte PTA strahlt Ruhe aus, kann mir Tipps geben und ich merke, dass sie das, was sie tut, gerne tut“, beschreibt Reh den Idealfall. Wer ungepflegt in der Offizin steht, riskiert seine Glaubwürdigkeit. „Man denkt dann, dass man ganz viele Fragen hat, es dem Gegenüber aber nicht zutraut, dass es sie beantworten kann.“
Die häufigsten Stil-Sünden bei PTA unterscheiden sich nicht von jenen von Mitarbeitern in anderen Branchen, in denen Menschen auf Menschen treffen: ungepflegte Haare, zu viel oder zu wenig Make-up, zu lange oder ungepflegte Fingernägel (Reh warnt vor Knallfarben, Schwarz und zu langen Nägeln) können das Gegenüber bewusst oder unbewusst abschrecken.
Auch der Kittel spielt eine große Rolle. „Wenn er zerknittert ist und die Größe nicht passt, kann er schnell das Gesamtbild ruinieren“, sagt Reh. Dabei kann ein Kittel durchaus gut aussehen, wenn er sauber und ordentlich gebügelt ist und beispielsweise mit farbigen Shirts kombiniert wird. „Am Ende ist schon viel erreicht, wenn man einfach eine gewisse Sensibilität für die Wichtigkeit des eigenen optischen Auftritts entwickelt und als Team danach handelt“, so Reh.
Andreas Reh ist geprüfter Farb- und Stilberater und ausgebildeter Visagist. Er bildet selbst Farb- und Stilberater aus und betreibt ein Studio in Berlin, in dem er seit mehr als 10 Jahren Typ- und Stilberatungen durchführt.
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