Antivirales Kaugummi: Gegen Influenza und Herpes wirksam?
Kauen gegen Influenza und Herpes? Forschende aus den USA haben ein antivirales Kaugummi entwickelt, das die Infektiosität von Erkrankten herabsetzen und so die Übertragung von Influenza- und Herpesviren eindämmen soll.
Während Influenza meist per Tröpfcheninfektion, Herpes-simplex dagegen in der Regel durch Schmierinfektion übertragen wird, spielt der Speichel in beiden Fällen eine zentrale Rolle. Denn dieser dient als Reservoir. „Die orale Virusübertragung ist um ein Vielfaches höher als die nasale Übertragung“, betonen Forschende. Um eine Vermehrung der Viren und damit die Infektiosität zu senken, ist es daher entscheidend, die Viren im Speichel zu binden. Neben antiviralen Arzneimitteln können dabei bestimmte Pflanzenstoffe – Lektine – ins Spiel kommen.
Ein internationales Forscherteam aus Zahnmediziner:innen der School of Dental Medicine an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia hat dafür die Lablab-Bohne (Lablab purpureus) – auch Helmbohne, Indische oder Ägyptische Bohne genannt – genutzt, die das Protein Flt3 Receptor Interacting Lectin (FRIL) enthält. Aus den Samen der Bohne wurde ein Mehl hergestellt, das in ein Kaugummi eingearbeitet wurde, das anschließend mithilfe einer sogenannten Kaumaschine getestet wurde.
Antivirales Kaugummi verringert Viruslast von Influenza, Herpes und Co.
Dabei zeigte sich: Das enthaltene FRIL wurde gleichmäßig an den Stellen der Virusinfektion in den Speichel abgegeben und konnte die Virenvermehrung stoppen. Genau war das Kaugummi gegen Herpes-Simplex-Virus Typ 1 und 2 sowie gegen die beiden Influenza-A-Stämme H1N1 und H3N2 wirksam und konnte dazu beitragen, die Viruslast im Speichel um mehr als 95 Prozent zu vermindern, und zwar bereits beim Kauen einer 40 mg-Dosis des antiviralen Kaugummis.
Dieses gilt den Forschenden zufolge zudem als „bakteriologisch unbedenklich“ und ist bis zu mehr als zwei Jahre – rund 790 Tage – haltbar. Denn das Kaugummi wurde als Arzneimittel in klinischer Qualität hergestellt, um den Anforderungen der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) zu entsprechen. Nun sollten Studien am Menschen erfolgen, um langfristig dazu beitragen zu können, Virusinfektionen und/oder-übertragungen zu minimieren. Außerdem soll der Einsatz gegen H5N1-Viren (Vogelgrippe) getestet werden, und zwar auch direkt bei Vögeln.
„Die Eindämmung der Virusübertragung bleibt eine große globale Herausforderung. Ein Breitband-Antivirenprotein (FRIL) in einem natürlichen Lebensmittel (Bohnenpulver) neutralisiert nicht nur menschliche Grippeviren, sondern auch die Vogelgrippe. Dies ist eine zeitgemäße Innovation, um deren Infektion und Übertragung zu verhindern“, heißt es in einer Mitteilung.
Übrigens: Während er Corona-Pandemie sorgte unter anderem das sogenannte Covidgum für Wirbel, das die Viruslast bei Sars-CoV-2-infizierten Patient:innen ebenfalls deutlich senken konnte.
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