Frauen vs. Männer: Nur jede Dritte verdient gleich viel
Dass die Apotheke weiblich und vor allem unter den PTA der Frauenanteil hoch ist, ist bekannt. Das Problem: Das PTA-Gehalt liegt hierzulande weit unter Durchschnitt und genügt oftmals kaum zum Leben. Da wundert es nicht, dass Frauen kaum als Hauptverdienerinnen gelten. Denn: Nur jede dritte Angestellte verdient etwa gleich viel wie ihr Partner.
Heute feiern wir den Internationalen Frauentag. Doch angesichts der weiterhin bestehenden Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern gibt es nur wenig Grund zur Freude. So verdienen Frauen hierzulande im Schnitt vier Euro weniger als Männer, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) kürzlich deutlich gemacht hat. Demnach liegt das durchschnittliche Gehalt von Frauen in Deutschland bei 2.851 Euro brutto im Monat – rund 1.200 Euro niedriger als bei Männern (4.078 Euro brutto). Die Gender Pay Gap liegt somit bei 16 Prozent.
Frauen kaum Hauptverdienerinnen
Dass Frauen im Haushalt die Hauptverdienerinnen sind, ist eher eine Seltenheit, wie die aktuelle Zahl der Woche des Destatis deutlich macht. Nur bei jeder zehnten Frau fällt das Gehalt demnach höher aus als bei ihrem Partner. Mehr noch: Nur knapp jede dritte Angestellte verdient überhaupt in etwa gleich viel wie ihr Partner. Stattdessen gilt in rund sechs von zehn Partnerschaften der Mann weiter als Hauptverdiener.
Kommen Kinder ins Spiel, fällt die Lücke noch größer aus. Denn in Familien verdient sogar nur jede vierte Frau etwa gleich viel wie der Mann und lediglich 8 Prozent haben ein höheres Gehalt und sind somit Hauptverdienerinnen. Den Grund sehen die Expert:innen im hohen Teilzeitanteil bei Frauen mit Kind(ern). Überraschend: Männer entscheiden sich dagegen häufiger für eine Teilzeitstelle, wenn sie keine Kinder haben.
Übrigens: Mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Frauen kann trotz Arbeit nicht oder kaum von ihrem Gehalt leben.
Die Berechnung erfolgte auf Basis der Daten der europäischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (European Union Statistics on Income and Living Conditions, EU-SILC). Dabei wurden Höhe und Verteilung von Einkommen in Paarhaushalten nach dem Merkmal Geschlecht betrachtet. Als Hauptverdiener wurde dabei eingestuft, wer mit dem persönlichen Nettolohn mindestens 60 Prozent zum Haushaltseinkommen beiträgt.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Mit Hund zur Arbeit: Geduldet heißt nicht erlaubt
Streitthema Hund: Ob dieser mit zur Arbeit darf, sorgt immer wieder für Diskussionen unter Angestellten, mitunter auch in der Apotheke. …
Adexa zum Koalitionsvertrag: Arbeitsbedingungen und Teams müssen im Mittelpunkt stehen
Dass die Apotheken ein eigenes Kapitel im Koalitionsvertrag von Union und SPD erhalten haben, lässt die Branche auf einen Politikwechsel …
Trotz Festbetragserhöhung: Tamoxifenproduktion bleibt unwirtschaftlich
Vor rund drei Jahren sorgte der Lieferengpass Tamoxifen-haltiger Arzneimittel für Aufsehen. Da ein Rohstoffhersteller die Produktion des Zytostatikums eingestellt hatte, …