Calcium gegen Darmkrebs?
Calcium werden verschiedene positive Eigenschaften zugesprochen. So besitzt der Mineralstoff unter anderem vaskuläre, neuromuskuläre und endokrine Funktionen in Zellen und Geweben. Außerdem soll Calcium laut Forschenden protektiv vor Darmkrebs schützen.
Calcium gehört zu den unverzichtbaren Mineralstoffen für den menschlichen Körper und ist unter anderem verantwortlich für die Stabilität von Knochen und Zähnen. Fast das gesamte Calcium, das sich im Körper befindet, ist in Knochen und Zähnen gespeichert, nur ein kleiner Teil liegt gelöst in Blut und Gewebe vor, sodass dort die Konzentration auch bei geringer Calciumzufuhr vorerst stabil bleibt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 1.000 mg Calcium für Erwachsene ab 19 Jahren. Kann der tägliche Bedarf nicht über die Nahrung gedeckt werden, kommen Nahrungsergänzungsmittel (NEM) ins Spiel. Eine erhöhte Calciumzufuhr hat dabei auch positive Effekte auf das Krebsrisiko. Genau kann Calcium präventiv gegen Darmkrebs wirken, wie eine Studie zeigt. Es kommt jedoch auf die Quelle an.
Übrigens: Um die Aufnahme von Calcium vom Darm ins Blut und den Einbau in die Knochen zu unterstützen, wird Vitamin D benötigt. Auch der Calciumstoffwechsel wird durch das Sonnenvitamin reguliert.
Calcium gegen Darmkrebs: Höhere Zufuhr kann schützen
Um einen möglichen Zusammenhang zwischen einer erhöhten Calciumzufuhr und einem verringerten Risiko für Darmkrebs herzustellen, wurden in einer Kohortenstudie Daten von mehr als 470.000 Personen im Alter von durchschnittlich 62 Jahren untersucht und über einen Zeitraum von rund 18 Jahren nachbeobachtet. Die niedrigste Calciumzufuhr lag bei 401 mg/Tag (Frauen) beziehungsweise 407 mg/Tag (Männer), die höchste bei 2.056 mg/Tag (Frauen) und 1.773 mg/Tag (Männer). Bei knapp 10.700 Patient:innen bildete sich im Untersuchungszeitraum eine Darmkrebserkrankung, genau ein Dickdarmkarzinom, aus.
Der Vergleich beider Gruppen – niedrigste vs. höchste Calciumzufuhr – machte dabei deutlich: Das Risiko für eine Darmkrebserkrankung fiel bei geringerer Aufnahme des Mineralstoffs höher aus. Umgekehrt war die Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung eines entsprechenden Karzinoms geringer, wenn eine erhöhte Menge Calcium aufgenommen wurde. Außerdem zeigte sich: Vor allem die natürliche Calciumzufuhr über die reguläre Nahrung, beispielsweise den verstärkten Verzehr von Milchprodukten, brachte einen protektiven Effekt.
Natürliche Calciumquellen am effektivsten
Genau konnte die Aufnahme von zusätzlichen 300 mg Calcium/Tag über die Ernährung das Risiko für Darmkrebs um 10 Prozent senken. Wurde dieselbe Menge über NEM zugeführt, verringerte sich das Risiko um 5 Prozent, während es bei einem Mix 8 Prozent waren. Ein möglicher Grund: Besonders Calcium in Milchprodukten soll sekundäre Gallen- und Fettsäuren im Dickdarm binden und so deren krebsförderndes Potenzial verringern.
„In dieser Kohortenstudie war eine höhere Calciumaufnahme insgesamt mit einem geringeren Risiko für Darmkrebs assoziiert“, heißt es von den Forschenden zusammenfassend.
Achtung: Pro Tag sollte eine Gesamtmenge von 2.500 mg Calcium aus NEM und der Nahrung nicht überschritten werden. Dies gilt als tolerierbare Grenzwert.
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