Dass die Zahl der Bluthochdruck-Patient:innen stetig steigt, ist bekannt. Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen gehört dabei ein gesunder Lebensstil – Rauchstopp, Verzicht auf Alkohol, ausreichend Bewegung, möglichst wenig Stress und Co. Und auch die richtige Ernährung spielt eine Rolle. Neben wenig Salz kommen dabei auch Tomaten ins Spiel. Denn der tägliche Verzehr soll als Schutz vor Bluthochdruck dienen, wie Studiendaten zeigen.
Ein Forscherteam der Universität Barcelona (Spanien) hat untersucht, ob der Verzehr von Tomaten einen (positiven) Effekt auf das Risiko für Bluthochdruck hat. Dafür wurden Daten aus der multizentrischen, randomisierten kontrollierten Studie PREDIMED, bei der der mögliche Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Ereignissen und Varianten der mediterranen Diät im Fokus standen, herangezogen.
In der aktuellen Untersuchung wurde überprüft, wie sich der niedrige (< 44 g/Tag), mittlere (44-82 g/Tag), hoch-mittlere (82-110 g/Tag) sowie der hohe Konsum (> 110 g/Tag) von Tomaten auf den Blutdruck auswirkte. Berücksichtigt wurden rund 7.500 Patient:innen, die an Typ-2-Diabetes litten oder mindestens drei andere kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, erhöhtes Cholesterin und Co. aufwiesen. Der Blutdruck wurde jeweils zu Beginn der Untersuchung sowie ein und drei Jahre später gemessen.
Als primäre Endpunkte dienten der systolische und diastolische Blutdruck, als sekundäre Endpunkte eine Hypertonie-Diagnose im Studienzeitraum.
Übrigens: Beim Bludruckmessen kommt es auf die Armposition an.
Tomaten senken Risiko für Bluthochdruck um 36 Prozent
Dabei zeigte sich: Bei gesunden Personen, die bisher nicht an Bluthochdruck leiden, genügt schon der Verzehr von einer einzelnen Tomate pro Tag – etwa 110 Gramm –, um das Risiko für Bluthochdruck um mehr als ein Drittel (36 Prozent) zu senken. Je mehr Tomaten verzehrt wurden, desto geringer fiel das Risiko aus – sprich in der Gruppe mit hohem Konsum lag die Gefahr nur halb so hoch wie in der Gruppe mit dem geringsten Konsum. Außerdem sank mit steigender Verzehrmenge auch der diastolische, nicht aber der systolische Druck.
„Der Konsum von Tomaten und tomatenbasierten Produkten ist vorteilhaft zur Vorbeugung und zur Kontrolle einer Hypertonie“, lautet das Fazit der Autor:innen. Allerdings schränken sie ein, dass die Patient:innen mit einer hohen Verzehrmenge oftmals auch insgesamt eine gesündere Ernährung zeigten, was sich ebenfalls positiv auf die Blutdruckwerte auswirkt.
Mehr aus dieser Kategorie
Tramadol/Paracetamol: Suchtgefahr und Tod
Die Kombi Tramadol/Paracetamol wird zur Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen angewendet. Doch die Anwendung ist mit Nebenwirkungen verbunden. Dazu …
Indikationscheck: Pfeiffersches Drüsenfieber – harmlos, aber nicht immer
Pfeiffersches Drüsenfieber – auch infektiöse Mononukleose genannt – gehört weltweit zu den am häufigsten verbreiteten Infektionskrankheiten, bleibt jedoch oftmals unbemerkt. …
Vitamin D senkt Krebssterblichkeit
Vitamin D werden zahlreiche positive Eigenschaften zugesprochen, eine ist die Senkung der Krebssterblichkeit um 12 Prozent. Zudem sind die mit …