Bis zu jede/r Dritte leidet hierzulande an zu hohem Blutdruck. Hypertonie gilt damit längst als Volkskrankheit, die das Risiko für weitere Erkrankungen erhöht. Doch auch ein zu niedriger Blutdruck kann gefährlich werden. Wir frischen dein Wissen zu Ursachen, Symptomen und Behandlung der Hypotonie auf.
Auch wenn es keine einheitliche verbindliche Untergrenze des normalen Blutdrucks gibt, wird laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Hypotonie gesprochen, wenn der Blutdruck unter Werten von 100 zu 60 mmHg bei Frauen und 110 zu 70 mmHg bei Männern liegt. Gründe dafür sind, dass die Pumpleistung des Herzens nicht stark genug und nicht ausreichend Flüssigkeit in den Blutgefäßen vorhanden ist. Betroffen sind meist junge und schlanke Frauen.
Unterschieden wird unter anderem zwischen chronischer Hypotonie und akutem Blutdruckabfall, der meist nur kurzfristig auftritt. So ist von einer orthostatischen Hypotonie die Rede, wenn der systolische Blutdruck innerhalb von drei Minuten nach dem Aufstehen um mindestens 20 mmHg fällt.
Die Ursachen für Hypotonie können sowohl genetisch als auch durch bestimmte Vorerkrankungen wie Unterfunktionen von Nebenniere, Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, Blutarmut oder Erkrankungen des vegetativen Nervensystems sowie Herzschwäche bedingt sein. Auch Arzneimittel wie Diuretika, Psychopharmaka oder Antihypertensiva können Auslöser einer Hypotonie sein, vor allem bei älteren Menschen.
Achtung: Werden Patient:innen aufgrund einer Hypertonie behandelt, sollten die Werte nicht unter 120 zu 70 mmHg fallen.
Schwindel, Müdigkeit und Co.: Das sind die Symptome
Niedriger Blutdruck hat keinen generellen Krankheitswert. Denn entscheidend sind die damit verbundenen Beschwerden. Die Symptome sind oftmals unspezifisch beziehungsweise ähneln anderen Befindlichkeitsstörungen. Dazu gehören Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Leistungsprobleme, vor allem morgens auftretende Müdigkeit, innere Unruhe sowie kalte Füße und Hände. Schwerer ausfallende Symptome wie Benommenheit, ein schneller/unregelmäßiger Herzschlag, Schwindel, verschwommenes Sehen oder Ohnmacht können den Leidensdruck erhöhen und einen Arztbesuch erforderlich machen. Denn unter Umständen kann sich das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfälle sowie einen Kreislaufschock erhöhen.
Behandlung von Hypotonie
Die Behandlung der Hypotonie richtet sich in der Regel nach der Ursache. Bei einer durch körperliche Veranlagung bedingten Hypotonie kommt vor allem eine Veränderung des Lebensstils ins Spiel. Neben einer erhöhten Kochsalz- sowie einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollte dabei auf Ausdauersport und Kräftigung gesetzt und ein ausreichender Schlaf eingehalten werden. Zusätzlich können Wechselduschen und Kompressionsstrümpfe angewendet und bei Bedarf auf eine erhöhte Schlafposition geachtet werden. Eine Therapie mit blutdrucksteigernden Wirkstoffen wie Sympathomimetika kommt erst in Betracht, wenn andere Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg erzielt haben.
Sind dagegen andere Erkrankungen mit dem zu niedrigen Blutdruck verbunden, sollte eine entsprechende Behandlung erfolgen, die für die jeweilige Erkrankung angezeigt ist. Bei einer medikamentös bedingten Hypotonie kann in Rücksprache mit dem/der behandelnden Ärzt:in eine Anpassung der Therapie erfolgen, beispielsweise im Hinblick auf Dosierung und/oder Wirkstoff.
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