Knapp jede fünfte Frau unter 30 Jahren setzt bei der Verhütung auf eine Spirale, wie Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigen. Dabei stehen sowohl hormonfreie als auch hormonbasierte Varianten zur Verfügung. Die Verwendung von Hormonspiralen könnte jedoch das Risiko für Brustkrebs steigern.
In Sachen Verhütung haben meist Frauen die Qual der Wahl. Während einige Verbraucher:innen auf hormonfreie Methoden setzen, entscheiden sich weiterhin viele für hormonelle Kontrazeptiva wie die Pille oder Hormonspiralen. Zwar wirken sowohl Intrauterinpessare (Kupferspiralen) als auch Intrauterinsysteme (Hormonspiralen) zuverlässig und langfristig und erhöhen das Thromboserisiko nicht, wie eine Untersuchung von Stiftung Warentest gezeigt hat. Doch Daten aus Dänemark zeigen aktuell: Hormonspiralen können offenbar das Risiko für Brustkrebs erhöhen.
Intrauterinsysteme enthalten Gestagene wie Levonorgestrel, die stetig in kleinen Mengen an die Gebärmutter abgegeben werden. Die Folgen: Der Zervixschleim am Gebärmutterhals wird verdickt, der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut vermindert und die Befruchtung der Eizelle verhindert. Der Pearl-Index liegt je nach Präparat zwischen 0,16 und 0,33.
Hormonspirale: Höheres Risiko für Brustkrebs
Forschende der Dänischen Krebsgesellschaft in Kopenhagen untersuchten mehr als 157.000 Frauen zwischen 18 und 49 Jahren, von denen jeweils die Hälfte mehrere Jahre mit einer Hormonspirale oder nicht hormonell verhütete. Ziel war es, herauszufinden, wie sich die unterschiedlichen Verhütungsmethoden auf das (Brust-)Krebsrisiko auswirken.
Das Ergebnis: Bei Frauen, die auf eine Verhütung mittels Hormonspirale setzten, zeigte sich ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs. Zwar sei die absolute Zahl mit umgerechnet 14 Brustkrebsfällen mehr pro 10.000 Frauen nur gering, doch das festgestellte erhöhte Risiko entspricht laut den Forschenden demselben Ausmaß wie beim Risiko für Blutgerinnsel unter Einnahme einiger oraler Kontrazeptiva.
Daher sollten die Ergebnisse ernst genommen und Patientinnen entsprechend informiert werden. So sollte beispielsweise Frauen ab 40 Jahren eher eine Alternative zum Intrauterinsystem empfohlen werden, da bei ihnen die Brustkrebsgefahr ohnehin schon höher ausfällt, so die Forschenden. Als möglichen Grund für das erhöhte Risiko von Brustkrebs unter Anwendung einer Hormonspirale bringen sie ins Spiel, dass das enthaltene Gestagen anders als vielfach angenommen nicht nur lokal an der Gebärmutter, sondern auch systemisch wirkt.
Übrigens: Im Gegensatz zu Hormonspiralen können Kupferspiralen auch nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder wenn andere Verhütungsmethoden versagt haben zur Verhinderung einer Schwangerschaft angewendet werden. Dafür ist innerhalb von fünf Tagen nach dem Ereignis ein Einsetzen notwendig.
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