400 statt 684: Ibu-Lysin Ratiopharm mit neuem Aufdruck
Ratiopharm hat das Packungsdesign von Ibu-Lysin geändert. In puncto Wirkstoff und Zusammensetzung bleibt alles wie gehabt. Lediglich die Wirkstoffmenge 684 mg rückt etwas in den Hintergrund.
„Wir haben lediglich eine Anforderung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hinsichtlich der Nennung der Stärke ‚400 mg Ibuprofen‘ im Namen des Arzneimittels umgesetzt“, teilt ein Sprecher mit. Die Wirkstärke bleibt unverändert – 400 mg Ibuprofen plus 284 mg Lysin.
Bislang war auf der Verpackung „Ibu-Lysin Ratiopharm 684 mg Filmtabletten“ zu lesen. Darunter war in kleineren Lettern der Aufdruck „400 mg Ibuprofen“ aufgebracht, gefolgt von der Altersangabe. Jetzt ist auf der Verpackung unterhalb des Firmennamens “Ibu-Lysin-ratiopharm 400 mg Filmtabletten” aufgedruckt. Es folgt der Hinweis, dass eine Tablette 684 mg Ibuprofen-DL-Lysin (1:1), entsprechend 400 mg Ibuprofen, enthält. Außerdem ändert der Schriftzug „Lysin“ seine Farbe von Schwarz auf Pink.
Dank der neuen Deklaration wird bei Kunden nicht mehr der Eindruck erweckt, das Präparat enthalte 684 mg Ibuprofen. Bislang war nur aus dem Kleingedruckten ersichtlich, dass Ibu-Lysin-Präparate 400 mg reines Ibuprofen enthalten.
Ibuprofen Ratiopharm kam 2018/2019 auf einen Umsatz von knapp 40 Millionen Euro. Mit einem Wachstum von 21 Prozent ist das Schmerzmittel der Wachstumschampion 2019 unter den Analgetika. Hexal kommt mit Ibu-Lysin auf einen Umsatz von knapp zehn Millionen Euro. Ebenfalls beliebt bei den Verbrauchern ist Dolormin (Johnson & Johnson), das allerdings mit Lieferausfällen zu kämpfen hatte.
Ibuprofen ist nach Abverkaufszahlen das beliebteste Schmerzmittel der Deutschen. Der Topseller gehört zu den nicht-steroidalen-Antirheumatika (NSAR), hemmt nicht selektiv die Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 und ist auch in Kombination mit Lysin erhältlich. Der Kombi wird ein schnellerer Wirkeintritt zugesprochen. Doch diesen Vorteil widerlegt nun eine aktuelle Studie von Sanofi.
Die randomisierte, Placebo kotrollierte, doppelblinde Studie wurde von Wissenschaftlern der Universität Bratislava und des Herstellers Sanofi durchgeführt. An 351 Probanden im Alter zwischen 18 und 60 Jahren wurden Wirksamkeit und Dauer bis zum Wirkeintritt von Ibuprofen 400 mg und Ibuprofen-Lysinat 684 mg untersucht. Die Patienten litten an mäßig starken bis starken Schmerzen nach einer Weisheitszahn-Operation. Als primärer Endpunkt wurde eine Schmerzlinderung nach sechs Stunden festgelegt. 141 Studienteilnehmer wurden mit Ibuprofen-Lysinat und 139 mit reinem Ibuprofen behandelt – 71 Probanden erhielten ein Placebo.
Das Ergebnis: Bei beiden Wirkstoffen trat die Wirkung im Median nach 30 Minuten ein. Auch in puncto Verträglichkeit und Wirksamkeit konnte keinem der Arzneistoffe ein Vorteil zugesprochen werden.
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