4 von 10: Corona verschärft Personalmangel
Die Personaldecke in den Apotheken ist ohnehin knapp. Jetzt verschärft Corona den Personalmangel und sorgt zusätzlich für Personalausfälle. In nur knapp vier Wochen ist die Zahl der Kolleg:innen, die Corona-Verdachtsfälle und/oder Covid-19-Erkrankungen zu beklagen haben, um mehr als 10 Prozentpunkte gestiegen, wie eine aktuelle apocope-Befragung zeigt.
Viele To-dos und weniger Kolleg:innen – die Arbeit in der Apotheke muss auf immer weniger Schultern verteilt werden. Derzeit sind rund vier von zehn Kolleg:innen (38 Prozent) von Corona-Verdachtsfällen und/oder Covid-19-Erkrankungen betroffen. Das sind 12 Prozentpunkte mehr als Mitte September.
31 Prozent melden Corona-Verdachtsfälle beziehungsweise Mitarbeitende, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, bei denen das Virus aber (noch) nicht nachgewiesen wurde – 23 Prozent melden einen Fall und 8 Prozent mehr als einen Fall. Zudem verzeichnen 24 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA eine bestätigte Covid-19-Erkrankung im Team, 9 Prozent müssen auf mehrere Kolleg:innen verzichten.
aposcope wollte außerdem wissen, welche Maßnahmen die Kolleg:innen in der Apotheke ergreifen, um die Infektionskette zu unterbrechen. Neun von zehn Befragten setzen weiterhin auf Plexiglas am HV-Tisch und auf Desinfektionsspender. Mit Maske arbeiten noch 65 Prozent der Befragten – hier ist ein Rückgang im Vergleich zum März 2022 von 27 Prozentpunkten zu verzeichnen. Wer jetzt nicht auf das Tragen einer Maske in der Offizin setzt, wird dies auch künftig nicht tun. Nur 8 Prozent planen, die Schutzmaßnahme einzuführen.
Zur Methodik: aposcope hat am 19. Oktober 2022 insgesamt 301 verifizierte Apotheker:innen und PTA, darunter 51 Inhaber:innen, 102 Filialleiter:innen und angestellte Apotheker:innen sowie 148 PTA online befragt.
Deine Meinung zählt! Hier geht`s zum aposcope-Panel.
Auch unabhängig von Corona hält in den Apotheken der Personalmangel Einzug. Nur ein Drittel der Apotheker:innen und PTA hatte im August keinen Personalbedarf. Dem gegenüber stehen 65 Prozent der befragten Kolleg:innen, die aktuell unbesetzte Stellen in der Apotheke vermelden. Es fehlt an allen Berufsgruppen – allen voran PTA (50 Prozent), nicht leitende Apotheker:innen (43 Prozent) und PKA (22 Prozent); aber auch Filialleiter:innen (3 Prozent) und Pharmazieingenieur:innen (1 Prozent).
Mehr aus dieser Kategorie
Fehler in der Lohnabrechnung: Keine Nachzahlung für PTA
Ein Gehaltsnachweis ist für Angestellte in der Regel Pflicht – ob digital oder in Papierform. Kommt es zu einem Fehler …
Trotz Festbetragserhöhung: Tamoxifenproduktion bleibt unwirtschaftlich
Vor rund drei Jahren sorgte der Lieferengpass Tamoxifen-haltiger Arzneimittel für Aufsehen. Da ein Rohstoffhersteller die Produktion des Zytostatikums eingestellt hatte, …
„Letztes“ Apotheken-Handwerk: BVpta für Rezeptur-Weiterbildung
Regelmäßige Fortbildungen gehören für Apothekenangestellte wie PTA dazu, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und sich außerdem weiterqualifizieren zu …